Die Idee der Motocross-Fahrer, in den Borkenbergen ein offizielles Offroadgelände einzurichten, wird im Internet heiß diskutiert. Die Meinungen sind vielfältig. Deutliche Argumente gegen die Nutzung des Geländes als durch die Motocross-Fahrer finden Tierschützer.
Von „das hat uns in Sythen noch gefehlt“ über „Auch eine Teillegalisierung ist meiner Meinung nach absurd“ bis zu positiven Kommentaren wie „Ich denke, dass die Idee durchaus Potenzial hat, in Zukunft die illegale Nutzung des Geländes einzuschränken, wenn nicht gar zu verhindern“ reichen die Meinungen.
Die Internet-Petition der Motocross-Fahrer für die Öffnung des Geländes hatten bis gestern Abend schon fast 4000 Menschen aus ganz Deutschland unterschrieben – auch 160 Halterner setzten ihre digitale Unterschrift.
Biologische Vielfalt
Walter Fleuster, Ornithologe und Sprecher des Natur- und Vogelschutzvereins Haltern und Umgebung, ist entsetzt bei dem Gedanken, dass die Motocrossfahrer dort ein Gelände für ihren Sport zugewiesen bekämen. „Die biologische Vielfalt auf dem Truppenübungsplatz Haltern, mit den Teilen Lavesum und Borkenberge, sind von unschätzbarem Wert“, sagt Fleuster.
Nicht umsonst seien die Flächen unter den höchsten Arten- und Vogelschutz in Europa nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) gestellt worden. „Hier leben und brüten sehr seltene Vogelarten wie Heidelerche und Ziegenmelker“, weiß Fleuster.
"Anschlussnutzung nicht beabsichtigt"
Seiner Auffassung nach müssten nach Abzug der Briten alle Maßnahmen zum Schutz der Natur ergriffen und alle Ansprüche, die dem Schutz entgegenstehen, abgewehrt werden. Allerdings dürfe man die Flächen sich nicht selbst überlassen. So könnte beispielsweise die NRW-Stiftung diese Aufgabe übernehmen, so Fleuster.
Ob sich die Politiker nach dem Rückzug der Briten Ende Mai überhaupt mit der Entwicklung der Borkenberge beschäftigen müssen, hing bisher noch von der Bundeswehr ab, die das Erstrecht auf die Nutzung der Truppenübungsplätze hat. Doch das Bundesverteidigungsministerium teilte gestern auf Nachfrage mit: „Eine militärische Anschlussnutzung des Truppenübungsplatzes Haltern-Lavesum und -Borkenberge durch die Bundeswehr ist derzeit nicht beabsichtigt“.
Quelle: Halterner Zeitung
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