Test: F.I.M. Enduroreifentest 2015/2016
Testfahrer: Otto Freund, Daniel Hänel, Marko Barthel
Fotos: Marco Burkert
F.I.M. ENDUROREIFENTEST 2015/2016
Inhalt
1. Einführung
2. Impressionen vom Test
3. Bridgestone Reifen
4. Dunlop Reifen
5. Goldentyre Reifen
6. Maxxis Reifen
7. Mefo Reifen
8. Metzeler Reifen
9. Michelin III Reifen
10. Michelin VI Reifen
11. Mitas Reifen
12. Pirelli Reifen
13. Ergebnistabelle
14. als Blättermagazin
motorradreifendirekt.com, wolfram-Shop.de, sw-motorrad-reifen.de
Vielen Dank an die Firma Husqvarna Deutschland für die Bereitstellung der Testmotorräder!
Unser Testteam hat sich zehn Reifenpaare mit dem „FIM-Siegel“ geschnappt
und auf einer artgerechten Teststrecke unter die Lupe genommen. Dabei mussten die Test-
kandidaten alle möglichen Fassetten eines anspruchsvollen Endurorennens mit neun Sonder-
prüfungen ableisten. Es galt, neben einem Motocross-Test auch einen selektiven Enduro-Test,
mit klassischen Auf- und Abfahrten, einem langgezogenen Bachlauf, ein Steinfeld sowie
diversen Kurvenelementen zu absolvieren. Um den Schwierigkeitskrad für jedes Reifenpaar zu
erhöhen und das Testergebnis zu präzisieren, musste jedes Reifenpaar zusätzlich verschiedene
Szenarien, wie beispielsweise das Anfahren an einer Steilauffahrt oder das Kurvenverhalten
auf einer Wiese bewältigen. Um die Reifen aus möglichst verschiedenen Blickwinkeln beurteilen
zu können, bestand das Testteam aus drei Fahrern mit unterschiedlichem Background. Zum
einen Marko Barthel, der als Allrounder fungierte und in nahezu jedem Gelände unterwegs ist.
Mit dabei auch Otto Freund, der sich als versierter Endurofahrer und Erzbergrodeo Finisher
dem Extrem Endurosport verschrieben hat. Daniel Hänel, dessen Leidenschaft neben klassischem
Endurosport vor allem der Motocross-Sport ist, rundete das Testtrio ab. Jedes Reifenpaar
wurde mit einen Standard-Schlauch gefahren und mit einem Luftdruck von 0,8 bar befüllt.
Nun, bleibt die Frage nach dem ultimativen Enduroreifen. Gibt es diesen überhaupt?
2. IMPRESSIONEN VOM TEST
Die Profilhöhe wurde laut FIM-Handbuch / Regelwerk überprüft und gemessen.
Jedes Reifenpaar wurde mit einen Standard-Schlauch gefahren und mit einem Luftdruck von 0,8 bar befüllt.
Husqvarna Deutschland stellte uns zwei Serienmodelle zur Verfügung, vielen Dank dafür.
Nicht nur fahren, sondern auch der Reifenwechsel war Bestandteil des Reifentests.
3. BRIDGESTONE REIFEN
Bridgestone Gritty ED663 & ED668
v.l. Bridgestone Gritty ED663 & ED668
Beschreibung Hinterradreifen
Der Reifen besitzt eine a-symetrische V-förmige Anordnung der äußeren kleinen Stollen.
Das V-Profil besteht aus drei einzelnen Stollen, welche von außen nach innen enger zusammen
rücken. Der zweiteilige mittlere Block ist versetzt angeordnet zum nachfolgenden Block.
Der Abstand zwischen den mittleren Stollen beträgt 36 mm und bietet somit eine gute Selbst-
reinigung. Die gemessene Profilhöhe liegt bei 11,95 mm, was noch deutlich unter der maximalen
Höhe von 13 mm liegt. Der Reifen ist in verschiedenen Größen (120/90-18, 140/80-18) verfügbar
und somit für Hubraumschwache, aber auch stärkere Motorräder geeignet. Der Bridgestone
„Gritty ED 668“ ist im Handel für 82 Euro zu bekommen.
Beschreibung Vorderradreifen
Der vordere Reifen bietet eine klassische Anordnung der Stollen. Die seitlichen Stollen
führen weit genug herum und die Stollenhöhe ist mit 11,17 mm relativ niedrig im Verhältnis
zu einigen anderen Testkandidaten. Der Stollenabstand gehört mit 32 mm zum Standard.
Der Reifen ist nur in einer Dimension und zwar 90/90-21 verfügbar. Der Bridgestone
„Griddy E663“ ist im Handel für 61 Euro verfügbar.
Fazit
Die Bridgestone-Kombo ist ein ausgeglichener Allrounder und bietet durchgängig befriedigende
bis gute Werte. Einzig auf der Wiese muss man ein paar Abstriche am Seitenhalt besonders
beim Vorderreifen machen. Dagegen ist er gut Kontrollierbar und bietet ein gutes Gefühl zum
Untergrund.
Fazittabelle (Punkte)
VR
feuchter Untergrund 3 von 5
Waldboden mit Wurzeln 3 von 5
Hartboden 3 von 5
Wiese 2,5 von 5
Abfahrten 4 von 5
HR
feuchter Untergrund 3 von 5
Waldboden mit Wurzeln 3,5 von 5
Hartboden 3,5 von 5
Wiese 3,5 von 5
Auffahrten 3,5 von 5
Empfohlenes Einsatzgebiet
Allroundreifen, aber nur bedingt für die Wiese geeignet
4. DUNLOP REIFEN
Dunlop Geomax Enduro
Dunlop Geomax Enduro
Beschreibung Hinterradreifen
Das Profil ist im Gegensatz zu anderen Hinterradreifen relativ eng zusammen angeordnet.
So beträgt der Abstand zwischen den mittleren Doppelstollen und den Dreifachstollen
gerade einmal 30 mm. Damit bietet der Reifen eine geringere Selbstreinigung, eignet
sich jedoch wieder gut für Hartböden. Die seitlichen kleineren Stollen sind versetzt
angeordnet und die einzelnen Stollen besitzen ein V-Design an der Innenseite. Der
Reifenaufbau ist ziemlich straf und besitzt eine harte Gummi-Mischung. Die Stollenhöhe
liegt bei 12,4 mm. Der Reifen ist in verschiedenen Größen (120/90-18, 140/80-18 )
erhältlich und damit für stärker und schwächere Motorräder geeignet. Der Dunlop
„Geomax Enduro“ ist für 65 Euro im Handel erhältlich.
Beschreibung Vorderradreifen
Auch der Vorderreifen ist von der Profilanordnung eng zusammen angeordnet. Jeder
einzelne Stollen ist trapezförmig, wobei die mittleren Stollen größer dimensioniert
sind als die Seitenstollen. Der Abstand zwischen den mittleren Stollen beträgt nur
32 mm und ist damit auch nur bedingt für schlammigen Boden geeignet. Die Profilhöhe
liegt mit 11,70 mm im mittleren Bereich unser Testkandidaten. Der Vorderreifen
ist nur verfügbar in einer Dimensionen: 90/90-21 und er ist im Handel für 54 Euro
zu bekommen.
Fazit
Durch die harte Gummi-Mischung lassen sich beide Reifen schwer wechseln was
unnötige Zeit kostet. Ebenfalls bedingt durch die harte Mischung ist der Einsatz
im Extreme-Endurobereich nur beschränkt möglich. Dafür Punktet die Geomax Enduro –
Combo auf Hartboden, wobei der Vorderreifen sich besser kontrollieren lässt als
der Hinterreifen.
Fazittabelle (Punkte)
VR
feuchter Untergrund 3 von 5
Waldboden mit Wurzeln 3 von 5
Hartboden 3,5 von 5
Wiese 3,5 von 5
Abfahrten 3,5 von 5
HR
feuchter Untergrund 2,5 von 5
Waldboden mit Wurzeln 3 von 5
Hartboden 3,5 von 5
Wiese 3 von 5
Auffahrten 3 von 5
Empfohlenes Einsatzgebiet
Hartboden, Cross Country oder Mehrstunden-Rennen
Kommentar