KLX Geschichten: Die letzte Ihrer Art

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  • KLX Geschichten: Die letzte Ihrer Art

    Hallo zusammen,

    nachdem ich mir letztes Jahr ein Dieselmotorrad gekauft hatte (welches ich mit großer Freude nach wie vor bewege), war die Entschleunigung dann doch etwas sehr hoch, was mir zwar einerseits gut tut, aber andererseits gelegentlich doch durch etwas mehr Dynamik ausgeglichen werden muss.

    Eingedenk meiner genialen XT500, der ich immer noch nachtrauere, hatte ich schon länger daran gedacht, wieder eine Enduro anzuschaffen. Für mich die "motorradigste" Art, Motorrad zu fahren.

    Da uns nun, wie bekannt, die EU wieder mal mit neuen Fürsorgemaßnahmen beglückt hat, in diesem Fall Zwangs-ABS für alles über 125cc, wurde ich also gewissermaßen gezwungen , noch deutlich vor Ablauf des Jahres aktiv zu werden, und mir so was zu zu legen. Denn Endurieren mit ABS, das ist in etwa so wie Skifahrn mit Schneeketten .... Und auf die 7-10Kg extra kann ich auch gerne verzichten.

    Aber welches Modell? Zur Wahl standen CRF 250 und die KLX250. Ich hatte mir noch die Beta Alp 4 angesehen, sehr interessant, und natürlich die anderen üblichen Verdächtigen: KTM, Husquvarna (SWM), Husaberg usw.


    Fortsetzung folgt ...
    Zuletzt geändert von emax; 10.08.2016, 11:33. Grund: Tippfehler
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    Forenweisheit nach Konfuzius

  • #2
    Die Entscheidung fiel schnell:
    1. Ich wollte japanische Großserientechnik, preiswert und zuverlässig.
    2. Beta hat den Suzi-Motor, ok, aber mein Händler meinte nur: "Ich kann zwar jederzeit Teile bestellen, aber wann und ob die überhaupt kommen, des waas ich net. Damit war das Thema durch.
    3. KTM, geilgeil, aber zuverlässig ? Und dann der Wartungsaufwand ... . Außerdem auch zu hoch für mich (1,71m), und die Preise, NeeNee.
    4. Honda: Ich bin bekennender Honda-Fan, tolle Motorren, gute Qualität. Also immer wieder beim Händler um die CRF herum geschlichen, sehr schönes Motorrad. Aber man hört speziell von der CRF nicht nur Gutes: Die thailändische Fertigung scheint doch das ein oder andere Problem zu haben.Ich kann es selber nicht beurteilen, aber ein Enduro-Veranstalter aus Thailand hat klare Worte gesprochen: Das sei keine Honda-Qualität. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Aber ich wollte es einfach nicht selber ausprobieren.
    5. Kawasaki: Die Erfahrungen von Svendura (auch wenn das eher kein wirkliches Endurieren ist) zeigen ein problemloses Motorrad mit ein paar netten Merkmalen. Voll einstellbares Fahrwerk, z.B. Edelstahlauspuff serienmäßig. Klapp-Schalthebel. Vorrichtungen für Zurrgurte, Helmschloss. Teilweise Kinderkram, teilweise richtig gut. und vor allem, konkurrenzlos: 12k KM Wartungsintervalle!


    Damit war die Entscheidung gefallen.

    Fortsetzung folgt ...
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    • #3
      Also flugs zum Kawa-Händler. "Ich hab nur noch den Vorführer". Also gleich angekündigt, das Ding kaufen zu wollen. Nur hätte ich gleich anzahlen sollen, denn: Eine Woche später war sie verkauft, und ich stinksauer.

      Im Kawa-Händlernetz waren noch drei Stück in Deutschland zu sehen. Wie sich herausstellte, war eine aber schon verkauft, und die anderen beiden Händler hatten sich erst gar nicht gemeldet. Ich wurde immer frustrierter, und gebraucht wollte ich nix - nicht eine Enduro.

      Die Rettung kam, als ich in Österreich beim Ginzinger anrief: "Jo, mir hom noch eine!"

      Gekauft, anbezahlt, drei Wochen später konnte ich sie in Innsbruck abholen, das war am, 30. Juli. Da ich noch jede Menge Bonus-Meilen bei der LH stehen habe, bin ich also morgens mit Helm und Ortlib-Rolle im Flieger hin, bei absolutem Kaiserwetter ! Und dann brauchte ich noch nicht mal ein Taxi, meinte doch der Busfahrer vor dem Terminal "Jo, die Hoidestellen is' genau vorm Ginziger".

      Ich also rein in den Bus, und genau vorm Händler ausgestiegen, alles war perfekt. Das Geschäftliche erledigt, Nummerschild dran, und ab über den Zirler Berg nach Deutschland. Auf halber Strecke übernachtet um am Sonntag zuhause anzukommen, mit 630Km auf der Uhr.

      Nun zum Motorrad selber: Es ist ein Modell 2016 (hier in D gabs maximal das Modell 2015), genaue Bezeichnung "KLX 250 SGF", wobei das "G" laut Händler für das Modelljahr steht: 2016.

      Ich habe dort netto bezahlt und dann hier die Einfuhrumsatzstuer angemeldet und bezahlt, dafür gabs bei der Zulassungstelle ein entsprechendes Formular fürs Finanzamt..

      Meine KLX war das letzte Exemplar in Österreich!

      Und damit vielleicht eine der Letzten in D und A, wenn nicht sogar überhaupt die Letzte in der EU. Und ich hab sie bekommen. :grjub:

      Denn Kawasaki wird nach dem derzeitigen Stand der Dinge keine Europaversion (mit ABS ...) mehr auflegen - was m.E. sehr verständlich ist.


      Fortsetzung folgt ...
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      • #4
        Nun war da noch die Sache mit dem Einfahren.

        Die ersten 30Km waren eher nervig. Ich hab das Motörchen erst mal sanft in die Welt hinaus geführt, und mich erst selber etwas an das Teil gewöhnt. Nach 16Km getankt, und nach 30Km auf dem Seefelder Sattel dann eine erste Rast mit Blick auf das Wendelsteingebirge gemacht. Ein-zwei-drei Mal ums Moped laufen, Gucken, fühlen, verstehen.

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        Und dann erst mal das berühmte Kabelchen kurzgeschlossen.

        Nach einem Gulasch mit Spätzle und einem Radler gings dann weiter.


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        Am Walchensee vorbei, Kochelsee, Hohepeißenberg, Ammersee, bis zur Donau nach Günzburg. Unterwegs einen Kumpel aus dem Dieselforum getroffen und Kaffee getrunken, und ungewohnt oft zum tanken angehalten (Die Diesel läuft mit 12 Litern im Tank 600Km am Stück ...)

        Natürlich hatte ich mir Gedanken zum Einfahren gemacht. Da gibts Leute aus der Metallurgie, die meinen "drei bis vier Minuten warm fahren, dann auf die Autobahn und Vollgas was geht". Begründung: Es bilden sich durch die hohe thermische Belastung gleich zu Anfang kleinere Kristalle an den Oberflächen, als bei langsamer Last-Steigerung.

        Ich trete dazu jetzt keine Diskussion los, aber ich habe es nicht so gemacht, jedenfalls nicht ganz so kompromisslos.

        Nach meiner Erfahrung lässt man einen Motor laufen, wenn er das will, und wenn nicht, dann braucht er eben noch ein bisschen Zeit.

        Die ersten 30Km waren zum Eingewöhnen für Mann und Maschine. Dann bis etwa 150 Km, mit der Drahtbrücke, bin ich ganz normal gefahren, kein Stress, keine Bummelei, und wenn er drehen wollte, dann durfte er auch. Wenns aber zäh wurde, hab ich etwas zurückgenommen.

        Nach dem ersten Nachtanken musste sie dann etwas mehr tun, es gab die ein- oder andere Vollgasetappe, niedrigere ebenso wie höhere Drehzahlen, ganz so, wie man eine launige Sonntagstour fahren würde.

        Der Auspuff hat jetzt eine gelbliche Farbe, mit nun 850Km Kilometer betrachte ich die Einfahrerei als längst erledigt. So richtig frei wird das Teil wohl erst mit 3-4TKM sein, aber ich bin schon jetzt sehr zufrieden mit der Agilität und der Leistungsentfaltung. So ab 7000 umin legt sie ordentlich zu, bei 7500 umin dürfte das Leistungsmaximum liegen, Sie dreht dann aber weiter willig bis über 10000.

        Der Verbrauch lag je nach Teilstrecke zwischen 3,3 und 3,6 L/100Km, ist aber noch nicht wirklich aussagekräftig.

        Die nächsten Schritte werden nach der 1000Km Inspektion gamacht: Handprotektoren, Skid-Plate, und eine korrekte (!) Brückung des richtigen Drahtes. Denn an der Kupplung ist das eigentlich eher dumm, weil die Sicherheitsabschaltung bei ausgeklapptem Seitenständer damit teil-abgeschaltet wird. Es gibt dazu eine bessere Möglichkeit, über die ich berichten werde, wenn ich sie selber ausprobiert habe.

        Fazit: Etwas mehr Leistung bevorzugt unterhalb 7000 umin, wäre mir ganz Recht. Trotzdem bin ich sehr zufrieden.
        Zuletzt geändert von emax; 10.08.2016, 12:24. Grund: Tippfehler ...
        "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"
        Forenweisheit nach Konfuzius

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        • #5
          Tolle story nur Bilder haben mir gefehlt. Viel Spaß mit der Maschiene

          Gesendet von meinem SM-G928F mit Tapatalk

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          • #6
            Musste noch mit der Anhangsverwaltung kämpfen. Immerhin zwei Bildchen nachgereicht.
            "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"
            Forenweisheit nach Konfuzius

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            • #7
              Schön, würde mich auch noch reizen so was wieder zu kaufen. Hatte damals eine kmx125 und die lief und lief. Denke mal gute Entscheidung

              Gesendet von meinem SM-G928F mit Tapatalk

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              • #8
                Schöne Story.
                Welche andere Methode meinst du denn? Umlöten an der ECU?

                aus den Tiefen der Hölle

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                • #9
                  Es gibt "hinten", wie mir mein Kawa-Händler sagte, eine Möglichkeit das zu brücken, ohne die Kupplungserkennung lahm zu legen. Am Dienstag bin ich zur 1000er Inspektion, da wird er mir das genauer zeigen. Ich schreib dann hier natürlich was dazu.

                  Was er nun genau mit "hinten" gemeint hat, darauf bin ich selber gespannt.

                  Dass die Brücke am Kupplungsschalter suboptimal ist, sehe ich tatsächlich auch so.
                  "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"
                  Forenweisheit nach Konfuzius

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                  • #10
                    Ich würde vermuten unter der linken Verkleidung am Heck bei der Elektronik.

                    Aber über Fotos uns Erläuterung würde ich mich freuen. Gerne auch per PN, wenn es hier nicht hin passt

                    aus den Tiefen der Hölle

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                    • #11
                      > wenn es hier nicht hin passt

                      ? Ich hab damit kein Problem, sofern es keine Foren-Regel dagegen gibt. Handelt sich ja nur eine eine technische Information, mit der die "gefährliche" Kupplungsbrücke vermieden wird.

                      Ist doch ganz im Sinne der "Sicherheit" ... :))
                      "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"
                      Forenweisheit nach Konfuzius

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                      • #12
                        Meine Rede
                        Bin gespannt auf die Lösung und ob man die ebenso leicht zurück rüsten könnte

                        aus den Tiefen der Hölle

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                        • #13
                          Hört sich doch an, als hättest Du alles richtig gemacht. Glückwunsch und viel Spass mit dem Moped!
                          Christian
                          www.lange-koeln.de

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                          • #14
                            Wofür braucht man so einen Kupplungsschalter. Also ich weiß, der Gesetzgeber verlangt so was, aber ich habe es noch nie geschafft zu vergessen den Seitenständer vor dem Losfahren einzuklappen. Wahrscheinlich weil ich weiß das es da bei mir keine Sicherung gibt und es mich so auf die Nase hauen wird wenn ich nicht dran denke.

                            Also für mich sind solche Schalter und Sicherungen überflüssiger kram und ich würde sie wenn möglich sowieso tot legen.

                            Aber das nur am Rande.
                            Nette Geschichte übrigens.
                            Unbekannt bekannt

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                            • #15
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                              Wenn ich aber auf die Fresse fliege, und das Möpp wird sichergestellt, kommt die VS und sagt "es ist nicht auszuschließen, dass Ihr Seitenständer bei dem Unfall ausgeklappt war ... blafasel ... "

                              Das ist doch immer die Kagge. man muss sich in diesem unserem Lande den Arsch doch immer und überall absichern.

                              Ich brauche den Schalter nicht, aber stören tut er mich auch nicht. Und es ist ja auch ganz nett, wenn der Jungbulle im blauen Kostüm, der zufällig auch ne KLX fährt, beim Schielen auf den Kupplungschalter nicht gleich ne Drahtbrücke entdeckt ...

                              Mal davon ab: Ich werde älter. Und damit auch vergesslicher. Das muss man irgendwann zur Kenntnis nehmen. Bei mir ist es meiner Meinung nach noch nicht so weit. Aber wie gesagt, meiner, äh, was wollt ich jetzt noch schreiben ... ?
                              "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"
                              Forenweisheit nach Konfuzius

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