EXC 250 2002 Elektrik Probleme, Überspannung, AC auf DC umrüsten?

[Optimus]

Hallo liebe Enduro Freunde ,

ich habe mir eine EXC 250 BJ. 2002 zugelegt und habe wohl einen elektrischen Fehler den ich einfach nicht behoben bekomme. Aus diesem Grund wende ich mich nun vertrauensvoll an euch in der Hoffnung wir können den Fehler gemeinsam beheben.

Das Fehlerbild waren immer wieder durchgebrannte Birnen in Scheinwerfer und Rücklicht. Folgendes wurde gemacht:

Spannungsregler: Immer der erste Ansatz bei diesem Fehlerbild, wurde also gewechselt. Keine Verbesserung.

Stator: Nachdem nur Regler nicht geholfen hat wurde der Stator begutachtet und siehe da, dieser war auf einer Wicklung durchgebrannt und hatte eine gebrochene Lötstelle (Kabelanschluss weiß). Also wurde auch dieser getauscht.

Kondensator: Den Test des Kondensators habe ich versucht nach Handbuch durchzuführen, also über eine in Reihe geschaltete Birne laden/entladen. Das hat allerdings nicht ganz so funktioniert wie beschrieben, die Birne hat nicht geleuchtet. Trotzdem konnte ich den Kondensator laden und die Spannung auch nach ein paar Sekunden wieder abgeben (Funkenschlag über die beiden Pole). Um die Messmethode zu prüfen habe ich das vorgeschlagene Vorgehen an einem neuen 25V 10000mF Kondensator probiert mit gleichem Ergebnis, Birne ohne Licht aber Funkenschlag. Deshalb gehe ich davon aus, dass der Kondensator noch okay ist und ich das mit der Birne einfach falsch gemacht habe. Wenn das Mopped läuft gehen die Blinker jetzt (nach Regler & Stator Tausch) auch im Stand, was ja auch auf i.O. Kondensator hinweist. Weitere Vorschläge wie ich den Kondensator prüfen kann?

Fremdeinspeisung: Zum Prüfen des restlichen Kabelbaumes habe ich mal 12V vom Ladegerät extern erst auf gelb und dann auf gelb-rot eingespeist. Unter diesen Umständen funktionierten Blinker und Licht einwandfrei!

Stand aktuell:

Nach dem Wechsel von Stator und Regler hat alles bis auf Bremslicht (Bremslichtkreis prüfe ich heute Abend) erst mal für zwei Fahrten funktioniert, doch heute Morgen ist dann die nächste Frontbirne während der Fahrt flöten gegangen... So langsam komme ich also ans Ende meines Lateins und eine endlose Internet Recherche hat mich auch nicht weiter gebracht. :taste2:

Deshalb nun die Frage an euch: Hat jemand schon ähnliche Probleme gehabt und lösen können? Habt ihr Vorschläge wo ich den Fehler noch suchen kann?

AC-DC Umrüstung: Nach mehrmaligen studieren des Stromlaufplanes und nach einigen Gesprächen mit meinem Kollegen vom E-Fachgebiet bin ich auf das Thema AC Licht gestoßen. Warum auch immer hat KTM das Fahr- und Bremslicht direkt neben den Regler an die Statorwicklung (Kabelfarbe gelb) angeschlossen, was sehr wahrscheinlich dazu führt, dass die Birnen hin und wieder große Spannungspitzen von der Lima sehen, was dann logischer Weise zum Ausfall führt. Aus diesem Grund habe ich überlegt den originalen Regler gegen einen 4 poligen universellen 12V Motorrad Gleichrichter mit bridge rectifier zu tauschen. Dieser hat 2 Eingänge für die Statorwicklungen, eine Masse und einen +12V Ausgang. Mein Plan wäre es dann also gelb und weiß vom Stator auf die 2 Eingänge zu legen und an den 12V Ausgang dann sowohl ge-r (Blinker/Hupe) als auch gelb (Fahr- und Bremslicht) anzuschließen um alles mit 12-14,5 V DC zu betreiben zu können.

Hat jemand von euch so etwas schon mal probiert oder kann mehr Ideen zur Lösung des Problems beitragen? Ich komme im Moment einfach nicht weiter und benötige wirklich eure Hilfe! :kratz:

Vielen Dank im Voraus
und beste Grüße!
Optimus

[Optimus]

Hallo zusammen,

nach einem Tipp von meinem Kollegen, konnte ich den Kondensator nun mal erfolgreich prüfen. Dazu den Durchgangsprüfer nutzen, am Anfang sollte es fleißig piepsen während sich die Zahlen auf dem Display erhöhen. Wenn der Kondensator dann langsam durch das Messgerät geladen ist wird er hochohmig und das Messgerät hört auf zu piepsen. Genau so hat sich meiner auch verhalten.

Also:

Stator neu
Regler neu
Kondensator i.O.

Trotzdem weiterhin ausgefallene Hauptbeleuchtung. :kratz:

Ich hatte überlegt zu Versuchszwecken mal die gelbe Leitung zum Licht mit auf die geregelte Seite (also an gelb-rot) zu hängen. Macht der originale Regler das mit? Was meint ihr?

Beste Grüße
Optimus

[nic]

Äh

... ich habe wenig Ahnung davon, weil mir der Aufbau gerade nicht klar ist, aber:

Früher hatten die Husqvarnas (1994) komplett Wechselstrom. Es gab nur einen Spannungsbegrenzer, der genau das geregelt hat, was Dein Problem ist: Spannung begrenzen. Für den Blinker gab es dann ein mechanisches Relais für Wechselstrom, alles andere ist kein Problem. Batterie hat man dann nicht, Hupe ist Wechselstrom-Schnarre.
KTM hat den Kreis für Hupe und Blinker dann auf Gleichstrom umgestellt. Wie das Licht dabei betrieben wird, weiss ich nicht. Aber auch da muss es entweder einen (separaten Kreis mit) Spannungsbegrenzer für Wechselstrom geben (wenn für Licht), oder alles ist Gleichstrom und auch da geregelt.

Viele Grüße
Nic

[Southbound]

Vielleicht liege ich da komplett falsch - aber ich gebe trotzdem mal meinen Senf dazu.
Ich hatte das Problem mit kurzlebigen Lampen mal bei einer alten KTM LC4. Sind immer wieder kurzfristig durchgebrannt... War echt nervig.
Bis ich mal den "Händler meines Vertrauens" gefragt habe. Und der hat mich dann gefragt "Hast du auch die Heavy Duty Birnen?"

Ich dachte erst das war ein Scherz - aber die gibt es wirklich! Sind teurer, schwieriger zu bekommen - halten aber Vibrationen VIEL länger aus!
Mit den Heavy Duty Birnen war mein Problem damals gelöst...

[ghost]

Denke auch das es mehr die Vibrationen sind die die Birnen Killen und nicht eine Überspannung.
Was kommt den beim messen an der Lampe vorne an wenn man mal Gas Gibt.
Bei den Alten KTM vor Einzug der Einspritzung ist bei 2 und 4T das Licht immer mit Wechselstrom, Blinker und Hupe dann Gleichstrom. Bei den E Start Mopeds dann halt noch die Batterie mit Gleichstrom. Da hat dann glaube ich die Lima auch etwas mehr Leistung auf der Gleichstromseite bekommen. Aber das ist hier ja Egal.
Wie gesagt, was kommt beim messen da wirklich an. Wenn der Regler neu ist gehe ich erstmal davon aus das das vermutlich passt. Bleibt also nur das Leuchtmittel und da hilft dann wirklich nur was Verstärktes was die Schwingungen halbwegs aushält. wobei hinten hatte ich irgendwann die Nase voll und ein LED Rücklicht aus dem Zubehör dran gebaut. Damit war dann hinten zumindest immer Licht.

[Optimus]

Hallo zusammen,

Vielen Dank erst mal für eure Anregungen. Ich habe gesehen, dass man den Schaltplan eigentlich kaum erkennen kann, deshalb habe ich mal eine andere Version hochgeladen. Ich hab die AC-Leitungen gelb markiert, damit man auch schön sehen kann, dass das Fahr- und Bremslicht direkt mit am Generator hängt und die geregelten DC-Leitungen rot.

Ich schau mal ob ich gleich was gemessen bekomme am Abblendlicht. Auf Heavy Duty Birnen werde ich aber wohl erst umsteigen, wenn ich sicher weis, dass die elektrische Anlage auch wirklich 100%ig funktioniert. Ansonsten brenne ich nämlich nur noch regelmäßig teurere Birnen durch. :P

Mein Kollege vom E-Fach tippt übrigens immer noch auf einen Massefehler irgendwo im System, nur so als Hinweis für andere, die auf der Suche nach elektrischen Fehlern sind. Meine ersten Durchgangsmessungen zwischen Motor und Rahmen, Rahmen und Leitungen, Rahmen und Regler etc. waren bisher aber unauffällig.

LED Heck war auch der Tipp eines Bekannten, ist schon bestellt und müsste heute/morgen kommen. :daumen:

Was meint ihr, hält die rote Seite nach dem Regler noch 50W mehr aus für Frontlicht und LED Rücklicht?

Danke vielmals für eure Hilfe!

[ghost]

ich glaube nicht das da noch 50w gehen. Wobei ja auch die Wechselstromseite Geregelt ist. Das ganze ist ja nur eine Begrenzung der Spannung durch Kurzschluss auf masse. Insofern weis ich nicht wie ein Massefehler im Kabelbaum die Birnen killen sollte.
Wobei die Erfahrung gezeigt hat das H4 Birnen auch schon mal länger halten wie die Bilux Dinger. Nur 55W sollte man da nicht einbauen, dann schmilzt der Kunststoffscheinwerfer eventuell.
Am besten licht nur an wenn man es wirklich braucht, dann hält das auch eine weile.
Bei den 4T killen die Schläge im Gelände die Birnen, beim 2T kommt noch das gerappel vom Motor dazu. Schwingungen bekommen etliches kaputt.

[b-joe]

Wobei ja auch die Wechselstromseite Geregelt ist.

sicher? ist im regler ein spannungsbegrenzer für den AC kreis integriert?

[afr]

Wie willste denn sonst 12v erreichen ..unbegrenzt gehen schon mal bis zu 40 v 50v durch...
Hatte das vor Jahren mal an meiner GG gemessen ...leerlauf 18v ..hohe drehzahl 46 v ungeregelt..unbegrenzt..ohne Regler


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[b-joe]

ach das gibt es bei zig mopeds. und war auch std bei mofas, mokick, kkr.......
beim ungeregeltem AC-kreis ist die spule auf die last ausgelegt.
unbelastet hohe voltzahl und mit der vorgesehenen last (in watt) dann 12V.
erhöht man die last, zb 55W statt 35W im scheinwerfer, geht die spannung runter.
geht eine birne kaputt ist die last kleiner und die spannung geht rauf, das reisst oftmals die anderen birnen im AC-kreis mit in den tod.

[Optimus]

So da ja gestern das Birnendurchbrennen weiter ging habe ich heute nochmals mit meinem Bekannten zusammen alles überprüft. Die Bremsschalter und sonstige gemessene Widerstandswerte waren im erwarteten Bereich und ohne Auffälligkeiten. Nur die Messung der Spannungen an gelb und gelb-rot waren höchst ernüchternd:

ge: AC 12-30 V
ge-r. DC 8-18 V

Ergo: Nächster Regler hin...



So weit mir bekannt sollte bei diesem Regler zumindest die Begrenzung auf 12-14V auch auf AC (ge) funktionieren. Der Regler sollte dazu die Spannungen die über dem gewünschten Wert liegen eigentlich nur damit begrenzen, dass ge auf Ground gezogen wird. Soweit aber zZ ja nur die Theorie...

[nic]

bei ebay bekommt man billig Spannungsbegrenzer für 12 V Wechselstrom - nimm sowas und wenn Du dann noch blinken und hupen willst, nimm Wechselstromteile. Kosten fast nix (z.B Blinkrelais mit Hitzedraht 6,99€)

[Optimus]

Ich habe ein Angebot bekommen für eine Lima aus einer 525. Der Stator ist wohl umgelötet auf 2 Phasen und dazu gibt's einen Standard Mehr-Phasen-Regler.

Dieses Setup wurde allerdings auch mit Batterie gefahren. Da es bei der 2T aber keine Batterie gibt bleibt hier noch zu klären ob der Regler auch einen Betrieb mit Kondensator statt Batterie mitmacht. Hat diesbezüglich jemand Erfahrungen von euch?

Passt der Stator auch in der 250? Bilder habe ich angehangen.

Viele Grüße

[ghost]

Keine Ahnung, ist gut 10 Jahre her das ich das letzte mal 4T teile in den fingern hatte. Aus der Erinnerung behaupte ich das es nicht passt das die Bauform unterschiedlich ist. Ich meine beim 4T ist das Polrad kleiner. Hat der Regler denn auch sauber Masse, nicht das der Rahmen mal neu Lackiert wurde und da jetzt Farbe drunter ist. Ansonsten halt einfach mal einen Neuen und funktionierenden Regler einbauen.

[Optimus]

Masseverschraubung am Rahmen und sonstige Massedurchgänge sind alle i.O.


Meine Endlosrecherche bringt so langsam mehr und mehr Informationen zusammen. Deshalb mal ein kleines Update für euch. Aktuell warte ich auf einen original KTM Regler.

Ich habe jetzt eine Anleitung zum Umbau gefunden. Das Hauptproblem bei einer Umrüstung liegt in der Masseverbindung der Statorspulen. So wie ich das sehe arbeitet KTM bei dieser Auslegung mit einem sogenannten Halve Wave Prinzip zwischen Stator und Regler. Dabei hat eine Wicklung (weiß) in Stator eine Masseverbindung, welche es bei dem Full Wave Prinzip nicht gibt. Dort "entsteht" die Masse erst hinter dem Brückengleichrichter:

https://mastercircuits.blogspot.com/2012/07/half-wave-to-full-wave-conversion.html

Für eine Umrüstung müsste also mindestens der Stator umgelötet werden wie im Video gezeigt. Bei dem gebrauchten ist das wohl schon so gemacht.