ENDURO GEORGIEN 1.05 - 10.05.2012
Nach dem problemlosen Flug mit Türkisch Airlines landeten wir in morgen Stunden in Tiflis. Auf dem Flughafen wartete schon Slava, der die Tour veranstaltete. Ab ins Hotel in den umgebenden Hügeln, und nach der Erfrischung war zuerst die Stadtbesichtigung angesagt. Slava erzählte uns viel über die Geschichte seines Heimatlandes, das viel durch die Russen gelitten hat. Insbesondere der letzte Kaukasus-Krieg im 2008 hat viele Spuren hinterlassen. In Tiflis wird viel gebaut, aber es gibt auch noch viele Spuren von dem Erdbeben, die im 2009 viele Schäden eingerichtete. In gezeichneten Gebäuden, die in Deutschland niemals für die Benutzung freigegeben würden, wohnen seitdem immer noch die Menschen.
Hauptstadt Georgien Tiflis
Gemütliche Ecken in Tiflis
Unterwegs mit Slava
Danach die erste Erfahrung mit der georgischen Küche, alles super frisch, sehr lecker und dazu günstig. Im Hotel das Kennenlernen mit weiteren Teilnehmern, Moskauer Boris und Rheinländer Sven.
Am Dienstag fingen unsere Fahrtagen. Unsere Karawane, ein Geländerwagen mit Anhänger mit 7 Motorrädern und erforderlichen Ersatzteilen, und ein Wohnmobil, die Bleibe von Slava und seinen Partner Dima nahmen die Richtung Osten. Dima ein super netter junger Mann stammt aus Kiew und führte unsere Touren. Slava kümmerte sich um den Rest und u.a. versorgte uns unterwegs mit Essen und frischem Wasser.
Es geht los!
Unser Ziel war ein Nationalpark an östlicher Grenze zu Aserbaidschan. Nach dem Ausladen der Maschinen wurden uns die Motorräder zugeteilt. Super vorbereitete KTM's 450 EXC, alle neu bereift im einwandfreien technischen Zustand und sauber gewaschen. Auch die persönlichen Wünsche wurden berücksichtigt, unsere KTM's bekamen Lenkererhöhungen, so dass auch die Ergonomie stimmte.
Die Maschinen stehen bereit
Die Endurostrecken waren abwechslungsreich mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad.
Landschaftlich ist Georgien sehr schön und vielfältig, es gibt unendliche, menschenleere Weiten und das Fahren machte uns ganze Menge Spaß.
Unsere Straßen und Pfade
Nach drei Fahrtagen ging's zurück nach Tiflis, die Motorräder wurden gewartet und wir erkundeten abends das bunte Nachtsleben der Hauptstadt, und nach wenigen Schlafstunden die bergigen Landschaften in der Nähe von Tiflis. Es gab zum Teil steile und felsige Wege, ein bisschen Schlamm und noch mehr Schweiß beim Fahren.
Das Essen war sehr lecker und der Wodka dürfte nicht fehlen
Danach steuerte unsere Karawane die westliche Richtung und nach 380 km Autofahrt erreichten wird die wohl berühmteste Stadt Georgiens Batumi an dem Schwarzen Meer. Wir wurden in einem Strandhotel einquartiert und von dort führen wir die Touren in die umgebende, z.T. recht hohe Berglandschaften.
Schöne Landschaft um Batumi
Außer super Enduroabenteuer hatte die Veranstaltung viel mehr zu bieten. Slava als gebürtiger Georgier versuchte uns das Beste aus seiner Heimat zu vermitteln und erfüllte unseren jeden Wünsch. Wir besuchten interessante historische Bauten, traditionelle Restaurants mit sehr leckeren Essen, es gab auch Bars mit guter Livemusik und ausgelassener Stimmung.
Von der anderen Seite haben wir ein Land kennengelernt das mit viel Armut und mit vielen Zerstörungen kämpfen muss, manchmal fühlte man sich wie um Zig-Jahre in Zeit zurückversetzt. Unmengen von leeren Ruinen, abrissbedürftige bewohnte Bauten und Straßen mit enduromäßigen Oberflächen. Trotz dieser Armut die Menschen immer freundlich und hilfsbereit. Wie im Unrecht die Nörgeln in unserem Lande sind, kann man nicht deutlicher als bei solchem Vergleich sehen.
Armes und reiches Georgien
Ein besonderes Kapitel gehört dem Straßenverkehr. Was auf den Straßen bewegt wird, übersteigt jede Vorstellung. Ein deutscher TÜV Prüfer würde hier wahnsinnig. Dort fahren immer noch die Autos, die man nicht mehr in Erinnerung hat. Und die Fahrweise der Georgier toppt das noch mal. Es wird gnadenlos überholt und dazu auf absolut unmöglichen Stellen, sogar die entgegen donnernden Laster können keinen davon abhalten diesen Manöver ohne Rücksicht durchzuziehen. Da auch viele Nobelkarossen unterwegs sind, ist das Straßenbild bunt, die Vehikels in mind. 70% verkehrsuntauglich aber die Fahrer ruhig und gelassen, von der Hektik keine Spur. Da die Landstraßen durch das gesamte Hausinventar wie Kühe, Pferde, Schweine, und Co okkupiert werden, wird das Chaos perfekt.
Das wir bei unserer Tour nur 2 Unfälle gesehen haben grenzt an ein Wunder.
„Hingucker“ auf den Straßen
Die Georgier sind sehr freundlich, überall hat man uns sehr viel Sympathie gezeigt und man fühle sich in dem Land sehr wohl. Man wird überall höflich begrüßt, sympathisch angesprochen und es werden viele Hände geschüttet. Gefahren, Kriminalität, Abzoke - innerhalb von 2 Wochen keine Spur davon.
Und das letzte Wort gehört unseren Tourquides. Slava als Chef und Dima als Fahrer waren wirklich gut. Selten erlebt man, dass alle Wünsche, Probleme o.ä. immer locker, gelassen mit viel Humor erfüllt oder gelöst werden. Besonders Slava war immer für uns da, sogar Meckereien und Sonderwünsche bei Frühstück (morgens war die Laune mit den sicken Köpfen nicht immer gut) waren durch die Besorgung von gewünschten Produkten schnell erfüllt. So gewinnt man neue Kunden und wir werden bestimmt mit Slava wieder zusammen touren. Als nächste hätten wir auf seine Kaukasus-Tour viel Lust.
Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung mit professioneller Leitung, vielfältigen Strecken, erstklassig vorbereiteten Motorrädern, anständigen Hotels und leckerem Essen, auch mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältniss die uns allen sehr viel Spaß gemacht hat. Von uns aus - eine klare Empfehlung.
Viele Grüße aus Hamburg
Gregor
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