enduroPANORAMA 2023

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  • #16
    Das kann man schon so machen, aber dann wird's halt kacke...

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    • #17
      Fahrtag 1:
      Du weißt nicht was du anziehen sollst, du weißt auch nicht was Du alles in deinem kleinen Rucksack mitnehmen sollst, und wenn dann noch rundum alle anfangen irgendwelche Ersatzhebel usw. im Luftfilterkasten und sonstwo zu verstecken (dachte erst die wollen das Zeug über ne Grenze schmuggeln) wirste auch kurz vor der gemeinsamen Fahrt zum Start mitten im Dorf etwas zappelig.
      2h nach dem Start der Pro`s war ich dann auch dran, und es ging gleich mächtig zur Sache. Die ersten längeren Auffahrten standen an. Unser grober Plan, in ner 4er Gruppe zu fahren hatten wir am Vorabend schon gekippt, während der ersten Stunde stellte sich dann heraus das es auch schwer ist in ner 2er Gruppe zu fahren. Man verliert einfach zu viel Zeit, wenn man aufeinander wartet. Also, zumindest die zweite Hälfte alleine gefahren und nach 2h45 im Ziel. Doof war dabei das mein Tacho, den ich dafür extra angefummelt hatte, nach angeblich 49 km Strecke nur 35 anzeigte. Ich wusste also nicht nur was noch an Streckenschwierigkeiten anstand, noch wie weit es ins Ziel ist. Meine altersbedingte Weitsichtigkeit und die fehlende Umgangserfahrung mit dem erst 6 Tage zuvor gekauften Garmin etrex20x hinderten mich daran dem Navi weitere Streckeninfos zu entlocken. Dafür war der Boden recht trocken, manche Hänge gar schon staubig und die Landschaft überwältigend. Wenn man bei der Fahrerbesprechung halbwegs zugehört hatte, konnte man der Streckenmarkierung, mit orangen Bändern für Expert = Grundstrecke, grünen für die Hobby Loops und weisen für die Profi Loops, sauber folgen. Ich hatte in den 4 Fahrtagen nur 5 kurze Streckenfehler drinnen, 3 habe ich sofort bemerkt, die beiden längeren nach 1-2 Minuten mit dem Navi korrigieren können. Letztendlich war alles fahrbar, obwohl in dem Fluss wohl einige Wasser gesaugt haben. Das machte Hoffnung und Lust auf die weiteren 250 km. Es sollte aber anders kommen.
      Nach der Zieleinfahrt blieb noch genug Zeit um bei Tageslicht die notwendigen Wunden zu lecken, Luftfilter zu wechseln, Tanken und den Rucksack zu füllen. Auch für ne Runde grillen war noch genug Zeit bevor der geschundene Körper in die waagrechte Ruhestellung rutschte. Zartes nächtliches rascheln auf dem Wohnwagendach lässt einem in der Nacht von Regen träumen ......

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      • #18
        schön geschrieben ich bin gespannt wie es weiter geht, den 4. Tag fand ich am härtesten es ist zwar fast immer die gleiche Runde runter zum See aber sie haben noch einige dolle Abschnitte dahin gefunden.
        Ein Weg führt auch am Arsch vorbei :holy:

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        • #19
          Fahrtag 2:
          Es hatte über Nacht geregnet und es war deutlich kühler geworden. Die Frage was man denn nun an Regenjacke oder Weste mitnehmen sollte stellte sich erneut. Die Wetterprognose war durchwachsen mit immer wieder Regenschauern. Also doch wieder die Regenjacke, Windweste, Ersatzhandschuhe neben 3-4 Riegel und 5-6 Powergel, Abschleppband und Minimalstwerkzeug in den Rucksack gestopft (bis auf Riegel und Gel nichts davon auf der Strecke gebraucht). Noch kurz das Navi geholt (man gibt das abends im Ziel ab, es werden über Nacht neue Batterien eingelegt und der neue Track wird aufgespielt) Die Aktivitäten der vermeintlichen Bremshebelschmuggler waren vereinzelt noch zu spüren aber deutlich weniger hektisch. Ich machte mir sorgen um die Bremsflüssigkeiten im Moped, die langen steilen Abfahrten des ersten Tages bestätigten die Schauergeschichten um kochende Bremsen bei den Downhills. Aber obwohl das mit den Abfahrten immer heftiger wurde, habe zumindest ich kein Nachlassen der Bremsen gespürt. Mit dem Wissen des langen Startprozedere vom Vortag sind wir etwas entspannter 1 ½ Stunden nach den Pro`s zum ca nur 500 m vom Camp entfernten Start gefahren. Auch um den Sprit machte ich mir keinen Kopf, der hatte ja am Vortag auch 50 km gehalten. Trotzdem habe ich wenn immer möglich den Motor beim abwärtsrollen aus gemacht, und bei anstehenden Überschlägen oder Rutschsektionen den Benzinhahn geschlossen. Was natürlich unausweichlich dazu führt, daß einem, bei gerade gutem Schwung steil bergauf, der vergessene Sprithahn den Saft abdreht. Start kurz vor 11 und es ging über erste schöne Trails und Bachbetten in heftige Auf- und Abfahrten. Um ca. 14.20 habe ich den Tankstopp erreicht. Ich war ca. 60% der Strecke alleine unterwegs, zum Teil hat man weder vor noch hinter einem jemand gesehen. Kurz 1 ½ Flaschen von der bereitgestellten Mischung in den Tank gekippt (unter lässiger Aufsicht eines zigarettenrauchenden Polizisten) Riegel gemampft und motiviert weitergefahren. Da mir wiederrum jegliches Gefühl für die noch kommende Strecke fehlte, und ein mit Kupplungsschaden am Streckenrand Stehender, was von noch 9 km sagte, hab ich mir die eh schwache Kondition wohl etwas falsch eingeteilt. Zwei kurze steile Auffahrten, ein unlustiges rückwärts gegen nen Baum rutschen, und eine feuchte Felsstufe im Wald haben mir dann den angeschlagenen Rest auch noch genommen. Aus der Not bin ich wieder ne Zeit lang mit nem anderen Fahrer gefahren. Wir hatten uns bereits gegenseitig über zwei kurze Stellen drüber geholfen, da blieb mein Kollege an ner Wurzelkante in einer 3m Böschung hängen. Gut war das Er von dort aus die recht lässige Umfahrung für mich erkennen konnte, schlecht war das ich dann ca. 40 m wieder zu Ihm runtergeklettert bin und auch wieder hoch musste. Nach 6h 48min tauchte dann doch plötzlich, unerwartet und unspektakulär der Zielhang auf. Es gab dort lecker stilles Wasser, einheimische Dosenwurst und endlich einen Grund die mitgeschleppte Regenjacke für die 2-3 km Rückfahrt ins Camp überzuziehen. Mein 56jähriger Körper fühlte sich wie 75, mein Geist war aufgekratzt wie mit 18 nach der bestandener Führerscheinprüfung. Im Camp erstmal was runtergewürgt und getrunken, kalte und nasse Klamotten raus, warm angezogen und Moped gerichtet. Der rechte Tankflügel war an nem Bäumchen halb abgerissen. Konnte aber mit nem Kabelbinder und ner Unterlegscheibe fixiert werden. Ich hatte keine Muse für 5,20 € das Moped zu Hochdruckreinigen, auch der angedachte Vorderradwechsel war durch das deutlich weicher gewordene Mousse hinfällig. Hinterrad habe ich gewechselt, um mit nem neuen grünen Mitas meine Moral etwas aufzubügeln. Lufi war auch fällig. Gabel entspannt und entlüftet, gut wars mit der Schrauberei. Hell genug wars dann auch noch um die riesige Pizza die Anna bestellt hatte wenigsten halb zu essen. Ca 21.30 ins Bett, eingeschlafen und wieder aufgewacht, weil über die Sportity App wohl die Tagesergebnisse reinkamen aber nicht geladen wurden. Wettervorhersage für Tag 3 war auch besser, die gefühlt 50 Hunde im Ort hatten sich die Nacht durch viel zu erzählen. Evtl. haben die Hunde auch über meinen stinkenden Körper gelästert, ich hatte mich nicht wie vorgenommen dazu überwinden können, mich unter eine der zwei vorhandenen, meist kalten Duschen zu stellen. Resümee war: letzter Tag mit voller Distanz gehen ich evtl in die Shorty Runde. Das gibt zwar 3 Strafstunden, meine Gesamtzeit wäre damit allerdings die gleiche, mein Körper weniger geschunden. Wirklich an mir gefressen hatte die sehr lange Fahrzeit, führte zum Ende hin immer wieder zu Fehlentscheidungen und Fahrfehlern, was sich dann am 3ten und 4ten Tag deutlich bemerkbar gemacht hat.
          Zuletzt geändert von Onkel Fester; 11.05.2023, 14:05.

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          • #20
            Zitat von Onkel Fester Beitrag anzeigen
            ...Was natürlich unausweichlich dazu führt, daß einem, bei gerade gutem Schwung steil bergauf, der vergessene Sprithahn den Saft abdreht....
            Du sagst es!!!

            Die nehmen aber mittlerweile nicht wirklich 5,20 EUR dafür, dass man mit den HDRs ohne Druck sein Moped selbst waschen darf!?
            Zuletzt geändert von Sietsch; 11.05.2023, 14:52.
            Das kann man schon so machen, aber dann wird's halt kacke...

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            • #21
              Zitat von Sietsch Beitrag anzeigen
              Du sagst es!!!

              Die nehmen aber mittlerweile nicht wirklich 5,20 EUR dafür, dass man mit den HDRs ohne Druck sein Moped selbst waschen darf!?
              Angebot und Nachfrage mir haben sie es für 30lei nach einer Stunde halbwegs sauber zum Auto gebracht
              Ein Weg führt auch am Arsch vorbei :holy:

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              • #22
                Ich hätte echt nix gegen 5 EUR, aber nicht bei den beschissenen HDRs!
                Das kann man schon so machen, aber dann wird's halt kacke...

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                • #23
                  Fahrtag 3
                  Es standen nochmals 100 km mit Tankpause an. Wetter sah sehr gut aus, die Sonne lacht. Frisches Hinterrad, Luftfilter und kleiner Service war am Vorabend gemacht, ich hole noch die Navis von unserer Truppe, Wasser und Riegel in den kleinen Rucksack und mit der üblichen Stunde Verzögerung zum Startplatz in der Ortschaft. Ich hatte noch kurz drüber nachgedacht das Vorderrad zu wechseln, da mein vorne montiertes Mousse mit dem Erstausrüster Maxxis sehr hart war, das Ersatzrad mit Mitas war aber nicht weicher. Am Start wurde wieder nach Gesamtzeit sortiert und in 20 oder 30 Sekunden-Abständen gestartet. Man hat dadurch wenigstens, bis auf die schnelleren DNF-Fahrer, überwiegend gleich langsame Fahrer um sich rum. Wobei der erste steile Hang im Wald nicht lange auf sich warten lässt und alles wieder durcheinandermischt. Und es ging gleich wieder richtig zur Sache, vor allem die langen steilen Abfahrten haben mir unerwartet zugesetzt. Nach einer Stunde wurde die Strecke richtig schön flüssig. Ich war wieder auf meinen Team-Kumpel Tom getroffen und der Jochen aus Garmisch gesellte sich zu uns. Wir hatten richtig Spaß und waren wohl etwas übermotiviert an der Ausfahrt für die Shorty-Runde vorbeigeflogen. Ich hatte mir ernsthaft vorgenommen heute nur die Shorty-Runde zu fahren (halbe Strecke, 3h Strafzeit, nicht DNF) als Tom jedoch morgens erwähnt hat das er zumindest heute das Ziel sehen wollte, war das nur noch angedacht. Am Tankstopp wurde uns dann gesagt das es jetzt eh keine Möglichkeit mehr gab in die Shorty Runde zu gehen. Also was solls, lief ja gut, weiter geht’s. So schön wie das ist mit drei Leuten zu fahren (wenn man zB in einer matschigen Spurrinne unter dem Moped liegt und der Rucksack in der Fußraste hängt) so viel Zeit kostet es aber auch wenn man dauernd aufeinander warten muss. An einem Hang den wir zickzack in Rinnen hochfahren mussten, haben wir nach 10 min warten den Jochen hängen lassen müssen (man kann ihn zwar sehen, es macht aber keinen Sinn da runter zu klettern um zu helfen und dann wieder hoch) An einem sehr steilen Abhang, habe ich mich dann nach kurzem Zurufen, auch von Tom getrennt. Mir lief die Zeit weg und ich wusste nicht was noch kommen sollte. Bei der Fahrerbesprechung wurde was von einer sehr steilen Abfahrt mit Warnschild gesagt. Ich dachte die hätten wir schon hinter uns, war aber falsch gedacht, das Schild kam noch. Und die Abfahrt war sehr steil. Es rutschten, fielen und saßen einige Leute rum, einige sahen sehr verzweifelt aus, einer heulte sogar. Anfangs konnte man noch halbwegs das Moped kontrolliert schieben, dann konnte ich nur noch neben dem auf dem Kupplungsgriff liegenden Moped her rutschen und versuchen zwischen den Bäumen durchzukommen ohne das sich die Karre verkeilt. Unten war natürlich noch eine ca 1,50 m hohe senkrechte Böschung in einen Bach rein. Also Moped ausrichten und langsam damit nach unten rutschen und fallen. Zum Glück war der Bach nicht tief und mit festem Grund. Ein Österreicher stand mit Schaden an seiner KTM genau an der Stelle und musste auf den Besenwagen warten. Die ca. 30 min Arbeit an dem Steilhang hatten mich ne Menge Körner gekostet. Die Zeit wurde sehr knapp, das Ziel macht um 18.30 dicht, also gleich wieder den Wald steil hoch und weiter geht’s. Es wurde kurz etwas flüssig bevor ich an einigen kurzen steilen Auffahrten anfing grobe Fehler zu machen. Auffahrten die man in Schweinfurt oder Bilstain locker fährt, werden plötzlich unfahrbar. Man lässt das Moped schnalzen, die Karre verkeilt sich natürlich doof, der rechte Kühlerflügel reist halb ab, man muss das Moped kräfteraubend rumzerren und bergen. Es kommt leichte Verzweiflung auf. Dann kommt nochmal ein großes Matschloch und ein sehr steiler Hang von dem man das obere Ende nicht sehen kann, da soll das Ziel sein, das Navi sagt was von 400-500 Meter, ich fahre mich im Matsch fest, muss nochmal durch den Matsch zurück, das Ziel dürfte gleich zu sein, ich versuche ne kleine Umfahrung, habe Angst zu weit von der Strecke ab zu kommen, überall nur steile Schluchten und dichtes Unterholz, Dornen in den Fingern, Trinkrucksack wird leer, es sind keine anderen Motoren mehr zu hören, mein E-Starter hängt, ich bin irgendwie oben, fahre Richtung Zielbogen in dem bereits keine Luft mehr drinnen ist.
                  D. N. F.
                  Es ist 18.48 Uhr, 18 min zu spät. Es gibt auch keine Wurst mehr, ich kann nur noch niedergeschlagen mein Navi abgeben und mich zum Panorama Zeltplatz zurückschleppen. Dort stelle ich aber mit etwas besserer Laune fest, daß es einige von unserer Truppe noch nicht mal bis zum Ziel geschafft haben. Tom und Jochen sind auch einen bzw. 2 CP´s vor dem Ziel schon wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen worden. Also, zumindest bis ins Ziel gekommen, morgen kann es nur noch besser werden (redet man sich zumindest ein) Nach 7h50min auf dem Moped hat man entsprechend wenig Lust noch am Moped zu schrauben, muss aber sein. Hinterrad gewechselt, auch wenn da ein 48er statt dem gewohnten 49er Kettenblatt drauf ist, Tankflügel wieder rangefummelt, Lufi gewechselt (das war tatsächlich mal nötig) Starterknopf gereinigt, getankt, bissi Dreck abgekratzt, Gabel entlüftet und Rucksack gefüllt. Ich gönne mir zum Abendessen vom Grill sogar ne Dose Apfelwein, gehe früh und wieder ungeduscht ins Bett. Die Hunde bellen, es ziehen dunkle Gestalten um die Wohnwagen, der Körper schmerzt, die blauen Flecken haben weitere blaue flecken bekommen, Magnesium verhindern Muskelkrämpfe, der Schlaf kommt ….

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                  • #24
                    Fahrtag 4
                    Letzter Tag, halbe Strecke, gut geschlafen, super Wetter, fast schon zu warm. Das übliche Frühstück, eine Packung von den eingezogenen Tortellini mit kochendem Wasser übergossen und kurz ziehen lassen, dazu eine Dose Hausmacher Wurst und viel trinken. Die nächtlichen dunklen Gestalten haben rundum alles geklaut was zum trocknen rumhing und rumlag, Trinkrucksäcke, Stiefel, Hosen, Trikots, Protektorjacken und Helme. Meine Hose hängt zum Glück noch, sonst hatten wir nichts draußen. Die Armut und das schlichte Leben in Rumänien ist schon sichtbar, es kacheln aber auch recht teure Autos durch die Ortschaften. Aber alles keine Rechtfertigung zum Diebstahl. Einige Sachen finden sich auf einem Haufen im nächsten Gebüsch, die guten Teile sind verschwunden. Ob das die Kids waren die tagsüber durchs Fahrerlager strolchen und um Aufkleber und Kleinigkeiten bitten ??? Ich hab Handschuhe, Aufkleber, T-Shirts und Dosenwurst verschenkt, evtl. wurde deshalb bei mir nix geklaut. Aber egal, die gestern Abend kurz angedachte Überlegung heute nicht zu starten ist vergessen. Der E-Starter funzt wieder, zumindest die vordere Startnummer ist noch zu lesen, Hinterrad ist neu und die Gerüchte besagen das der letzte Tag recht stressfrei sei. Der Start ist nur 200 m vom Panorama Camp weg, man sucht aber schon den Schatten beim Warten. Deine Nummer wird aufgerufen (die DNF Fahrer starten dann wieder zum Schluss der Startnummer nach) in der Reihe anstellen, Start wie gehabt, leichter Weg bergab, die Hintere Bremse nach dem Reifenwechsel nicht benutzt, vordere Bremsscheibe hat wohl nen Spritzer Öl abbekommen, die Karre treibts die Böschung runter, ich komme zum Glück am Baum vorbei und stehe doof auf der Terrasse rum. Weiter geht’s, es staubt sogar und wird auch Matschig. An den ersten Bäumen die in der Strecke liegen gibt’s die ersten Dramen, es kommt zu nem größeren Stau in ner Rinne mit Wurzeln und dann nochmal an einigen Felsbrocken nach nem steilen Aufstieg. Ich brauche schon recht schnell einige Minuten Pause, das auf und ab wird wieder sehr anstrengend, an einem schrägen Waldhang, in dem schon einige an den flachen Wurzeln hängen, fehlt mir mal wieder der Elan und ich suche eine Umfahrung unter einem Baum durch. Irrweg, alles wieder zurück und den Hang leicht rechts im Zickzack hoch. Kostet alles Zeit, Kraft und Nerven. Der zottelige Stefan fährt mir ab und zu übern Weg und muntert mich mit seinen sächsischen Reimen etwas auf, die Jungs am CP2 erzählen was von es wird easy und der CP schließt in 10 min. Nach dem CP2 überschlage ich mich an einem steilen Rechtsabstück und brauche ne Weile bis ich mein Moped wieder aus dem Unterholz raus hab. Es geht an einem Bach entlang, Matsch und Baumstämme wechseln sich ab, an einem Hang mit mehreren steingien Stufen treffe ich nen 62 jährigen Shorty aus USA und wir helfen uns gegenseitig, fahren mit zwei weiteren DNF weiter bis zu einer Schlucht in der ein großer Baum als Hindernis liegt. Da sitzt einer der sich die Fingerkuppe abgeschert hat, ist aber schon verbunden, wir haben alle 4 keinen Elan um den Baum rum zu kommen. Nach mehreren Anläufen finde ich eine Spur 20 m rechts um den Baum, die anderen drei folgen nicht, ich rutsche neben dem Moped eine Rinne runter und fahre weiter. Die Strecke wird jetzt sogar schön, nur noch alle 200 m ein Baum überm Trail, aber mir geht jegliche Lust am fahren ab. Ich bin auch wieder alleine, was meine Moral nicht hebt. Ein Bachbett, eine Wiese und der CP3 nach dem direkt ein Hobby Loop anfängt. Auch die beiden Jungs vom CP3 sagen mir das es ab jetzt easy wird (das sagen die übrigens immer an jedem CP) sagen mir aber auch das der CP in 2 Minuten geschlossen wird und ich dann hier aussteigen müsste. Ich warte dankbar die 2 Minuten ab und hoffe auf Erleichterung. Die Jungs diskutieren noch etwas und einer nimmt mich mit. Es geht nochmal 2 km die Strecke zurück, wir sammeln die Fingerkuppe und die 3 Anderen ein, verlassen den Wald über fahrbare Waldwege und sind nach ca. 5 km Straße wieder im Camp. Ich bin recht bedient, muss mich aus den Klamotten rausquälen und brauche erstmal ne halbe Stunde Ruhe. Wie ich später erfahre, wurde es nach dem CP3 tatsächlich deutlich flockiger zu fahren, ärgert mich natürlich, war aber wohl die bessere Entscheidung abzubrechen. Ich habe schon nicht mehr richtig gesehen und mein Trinkrucksack war bereits fas leer. Zur Regeneration hab ich den Grill angeworfen und einen Eppler genossen, es gesellten sich weitere Fahrer dazu und es wurde Lustig.

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                    • #25
                      hier mal eines der vielen Videos welches das Leiden und die Freuden der Hobbyfahrer gut zeigt:

                      Ich bin mit dem Interpreten ab und zu mal ein Stück gefahren, bei min. 20 helfe ich Ihm auch mal.

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                      • #26
                        Donnerwetter da hast du dir aber Mühe gegeben beim Schreiben
                        Ein Weg führt auch am Arsch vorbei :holy:

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                        • #27
                          Resümee:

                          Ich muss da nochmal hin. Ich will dort finishen.
                          Sprit auf der Strecke und Essen im Camp, die Anreise mit WoWa und dem Stopp in Budapest war gut so, was nicht gepasst hat war das Fahrwerk und der zu harte Vorderreifen. Mein körperlicher Zustand war noch nicht passend. Das schlechte Wetter, der Stress in der Firma und die Renovierung einer Wohnung hat wenig Zeit und Gelegenheit für körperliche Vorbereitung gelassen. 6 Wochen 2-3x Nordic Walking und in 3 Monaten nur 120 km MTB reichen nicht. Je 1x in Pfungstadt und Schweinfurt rumeiern + IGE Mernes und Schlüchtern hilft zwar, bringt den alten Körper aber nicht auf das geforderte Level. Eine weitere bakterielle Entzündung im Januar hat mich im Vorfeld wohl auch etwas ausgebremst (zum Glück nicht wie ein Jahr zuvor mit Intensivstation und Beatmung)
                          Mit entscheidend war aber auch meine falsche Einteilung der Kraft auf der Strecke, ich wusste nie was noch kommt, und wusste nicht wie weit ich noch habe (das kann man ändern). Wir haben beim aufeinander warten zu viel Zeit verplempert, ich hab zu viele Pausen gemacht und hätte konzentrierter kurze Erholungspausen mit kleinen power Snacks kombinieren müssen.
                          Die Shorty Version wäre eine sichere Möglichkeit das Ziel zu sehen, kommt aber nicht in Frage 😉
                          Nach dem Rennen ist vor dem Rennen

                          O.F.

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                          • #28
                            Danke für deine Berichte!
                            Was du jetzt zuletzt geschrieben hast, trifft vermutlich alles zu nahezu 100% zu mit Ausnahme EINER Sache:
                            "Das schlechte Wetter"
                            Du meinst vermutlich das schlechte Wetter in Deutschland. Das hast du aber halt einfach nicht im Griff. Meiner Meinung nach spielt das aber auch keine Rolle, da du (so wenig wie ich) 2-3 mal pro Woche zum Fahren kommen; unabhängig vom Wetter.
                            Es ist dann vermutlich eher die allgemeine körperliche Fitness und die mentale Vorbereitung, die ausgebaut werden muss.

                            Wenn du dir mal die Anzahl der Finisher von diesem Jahr und die der letzten Jahre anschaust, wirst du merken, dass das dieses Jahr schon fast "ein 6er im Lotto war". Eigentlich regnet es immer! Und dann verdoppeln sich die Fahrzeiten mal schnell! 2019 hat es bspw. richtig geregnet und 2020 hatten wir wie bestellt jeden Nachmittag Regen.
                            In 2019 kamen 64 ins Ziel, in 2021 waren es 60.
                            Zum Vergleich: dieses Jahr waren es 200!


                            Das kann man schon so machen, aber dann wird's halt kacke...

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                            • #29
                              Nachtrag
                              Autobahnmaut in Ungarn und die Fallen in die man da stolpern kann:

                              Das Mautsystem in Ungarn scheint sehr komplex und mannigfaltig erklärt zu sein.

                              Ein Zugfahrzeug als PKW, Van/Kleinbus bis 3,5to und bis 7 Sitzplätze ist Kategorie D1 und der Wohnwagen ist dabei Vignettenfrei inbegriffen.
                              Ist das Zugfahrzeug ein Nutzfahrzeug (VW-T5 Transporter zB) bis 3,5to, brauch man für den Wohnwagen/Anhänger eine extra Vignette (Kategorie D2 für Zugfahrzeug + Kat U für Wowa)

                              Der lustige Verkäufer an der österreichigen Shell Station Süd, kurz vor der Grenze nach Ungarn, hat uns nach Vorlage der KfZ Scheine eine 10 Tages Vignette für 34,00€ verkauft (das entspricht ca. dem Preis für D2 + U) aber nur eine e-vignette für 8000,- Forint ausgestellt (ca. 21,-)
                              Ein Schelm wer Böses denkt ....... zufällig hat er seinen Stempel auch noch genau über diese 8000,- HUF gesetzt.

                              Ärgerlich: Die jetzt per Post eingetroffene Nachgebür für das benutzen der Autobahn ohne gültige Vignette für den Wowa beträgt 25,43 €


                              Aber richtig zum kotzen ist:
                              Inklusive sonstiger- und Inkassokosten will das Eintreiberunternehmen jetzt 108.13€ von uns.
                              Und es besteht die Möglichkeit das man für jeden Tag, den man ohne Vignette in Ungarn die Autobahn genutzt und dabei gefilmt wurde, diese Nachzahlung bekommt. Das wären bei uns 3 Tage

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                              • #30
                                Ich hatte mal ähnlichen Ärger in Norwegen. Da kann ich ein Lied von singen!
                                Lange Geschichte kurz:
                                Ich hatte herausgefunden, dass das Norwegische Verkehrsministerium die Strafzettel von Ausländern an eine externe Firma verkauft. Damit ist die Sache aus Sicht der Norweger erledigt!

                                Die externe Firma hatte einen sehr seriösen und furchteinflösenden Auftritt. Die Schreiben waren in astreinem Juristendeutsch geschrieben. Da ich damals weder Geld noch Lust zu bezahlen hatte, habe ich das tatsächlich ausgesessen!
                                Jedes Mal, wenn ich eine Frist habe verstreichen lassen, wurde die Summe höher. Letztlich über 1.000 EUR! Da braucht man dann schon Nerven!
                                Dass ich mit meiner Strategie richtig lag habe ich gemerkt, als mir in einem der letzten Schreiben eine Stundung um 50% angeboten wurde. Damit haben die sich dann selbst die Seriosität genommen. Aber bis zu diesem Tag waren alle Schreiben echt... furchteinflösend; da fällt mir kein anderes Wort ein.

                                Ohne da jetzt mehr drüber zu wissen, vermute ich mal, dass Ungarn das ähnlich macht.
                                Wenn du also Nerven aus Stahl hast, warte mal die nächsten 2-7 Schreiben ab... irgendwann melden die sich nicht mehr.
                                Das kann man schon so machen, aber dann wird's halt kacke...

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