Serviceintervalle bzw Lebensdauer Husqvarna FE-Modelle

[Leo63]

Moin, hat einer von Euch eine Ahnung warum eine Enduro (zB FE 250/350) von Husqvarna in den Servicevorgaben so knappe, sprich kurze Prüf-/Wechsel- Intervalle, für zum Beispiel Kolben vorgegeben hat? Ölwechsel nach 15 Stunden ist ja noch nachvollziehbar, aber Zündkerzen, Steuerkette, Kolben oder Zylinder (bei 70h Rennbetrieb und sonst doppelte Laufzeit) sollten doch wirklich recht lange halten. Besonders, wenn diese Motorräder nicht im Rennbetrieb unterwegs sind. Eine normale Strassenmaschine von Honda oder Yamaha etc wird doch auch nicht so häufig "werkstattgebastelt". Da sind locker 15.000 km und mehr drin. Das würde bei durchschnittlich 60 km/h einer Laufzeit von 250 Stunden entsprechen, und ich habe hier auch noch nie gehört (bin ich schwerhörig?) dass das so auch durchgeführt wird. Solche Vorgaben erschweren mir schon etwas die Entscheidung ein solches Motorrad zu kaufen. Wie seht Ihr das? Eventuelle Bereicherungen im Ersatzteilhandel und Werkstattbereich möchte ich nicht unterstellen.

[Sietsch]

Mach gerne mal das 250 Bh Experiment! Kann gutgehen, kann aber auch zum Motortotalschaden führen!
Guides erzählen immer wieder mal, dass sie 200-300 Bh auf ihre Kolben fahren.
Mir ist das Risiko zu groß!
Wenn du mit so einem Sportgerät nur im Halbgas fährst, sinkt das Risiko sicher. Bei artgerechter Fahrweise... wie gesagt: gerne testen und dann berichten!

[Leo63]

Da stellt sich mir schon die nächste Frage: Wer trägt die Kosten und stellt mir ein neues Motorrad hin, damit ich diese 250 Stunden fahren kann und wer checkt dann das Motorrad hinterher durch, um Bericht zu erstatten, ob der Zylinder und der Kolben noch gut sind oder doch länger gehalten hätten. Als Rentner hat man ja Zeit für solche Experimente. Ob hier Entwickler der Motorradhersteller unterwegs sind und sich die selben Fragen stellen und Testfahrer suchen?

[Topper Harley]

die Revision kann man schon seeeehhhrr lange rauszögern. Das hat dann den großen Vorteil, dass Du nicht nur den Kolben und die Steuerkette machen musst, sondern den Zylinder (eierig eingelaufen) und andere Teile gleich mit. Das muss jeder selbst wissen. Die laufen schon lange ohne schlagartig auszugehen. Ich persönlich mache lieber häufiger den Service - Hauptgrund ist aber, dass ich keine Strecke neben der Haustür habe. Lange Anreise, ggf. Startgeld, Hotel- oder Campingübernachtung sind immer ärgerlich wenn sie wegen einem vermeidbaren Schaden umsonst gezahlt wurden :-) von dem versauten Wochenende oder gar dem ganzen Urlaub mal abgesehen...

[Leo63]

Okay und vielen Dank schon mal vorab. Das heisst dann Revision alle 140 Stunden. Wer macht diese Arbeiten oder ist das mit normaler Werkstattausrüstung (wir reden von flüssigkeitsgekühlt und 4Takter) machbar? Vor etwas mehr als 45 Jahren habe ich sowas an meiner Yamaha TY und Montesa 348 (beide luftgekühlte 2 Takter) selbst machen können. Motor ausbauen und Zylinder und neuen Kolben zerlegt beim Zylinderschleifer abgeben und nach einer Woche wieder abholen und knapp 2 Stunden später war das Motorrad wieder startklar. Gibt es grobe Angaben wie lange heute sowas dauert und vielleicht Empfehlungen wer so was gut und einigermassen erschwinglich machen kann.
Und um das mal klarzustellen in dieser "Geiz ist geil-Zeit" , gute Arbeit muss honoriert werden, aber nicht zu jedem Abwehrpreis!

[Topper Harley]

Schon klar, genau so sehe ich es auch - mittlerweile schraube ich auch wieder mehr selbst. Beim versierten Schrauber um die Ecke ist es meist auch noch erschwinglich. Einen normalen Kolben- und Steuerkettenwechsel würde ich mir auch beim 4t noch zutrauen und das ist ohne viel Spezialwerkzeug machbar. Ich investiere immer gern in die originale Reparaturanleitung von KTM/HQV/GG, die kostet ca. 30€ und rentiert sich schnell. Ein Motorständer schadet auch nicht, wenn man ihn denn ausbaut. Einzig einen Kettentrenner brauchst Du für die Steuerkette. Wenn am Kopf oder Zylinder was gemacht werden muss, kann man den auch zu z.B. Lanzaroad oder MEC schicken.