Jahr für Jahr machen sich unglaubliche 1.500 Offroad-Maniacs aus der ganzen Welt auf den Weg ins beschauliche Städtchen Eisenerz, um auf ihren Offroad-Maschinen gegen den „Berg aus Eisen“ anzutreten - und nur eine Handvoll von ihnen wird am Ende des Tages das Ziel erreicht haben. Der Mythos Erzbergrodeo lebt stärker als je zuvor!
Die Geburtsstunde des weltweit einzigartigen Events schlägt im Jahr 1994. Der Endurosport steckt europaweit tief in der Krise, es fehlt eindeutig an zündenden Ideen, wie man die Faszination dieser spektakulären Sportart einem breiten Publikum zugänglich machen kann. Da betreten die geistigen Väter des Erzbergrodeos die gewaltige Bühne, und es sind absolute Kenner der Materie: Der Reitwagen-Herausgeber Andreas Werth und Karl Katoch, der Herausgeber der Online-Plattform Motorrad-Reporter. Des Pudels Kern: die Zielgruppe braucht ein kerniges Endurorennen, ohne unnötigen bürokratischen Firlefanz, ohne Herumdiskutieren übers Regelwerk. Ein Rennen, das die Fahrer an ihre physischen Grenzen führt, mit einem Rennleiter der die Situation fest im Griff hat. Ein ordentliches Fest sollte es werden, ein gewaltiges Aufzeigen der Szene. Und es darf hart an die Schmerzgrenze von Mensch und Material gegangen werden - Endurofahrer sind toughe Jungs, die sich gerne schinden.
Als dann erstmals ein Stollenreifen das beeindruckende Gelände des Erzbergs zerfurcht, ist auch die Wahl der richtigen Location schnell erledigt. Der Rest ist Geschichte, und das Ergebnis dieser Geschichte ist das größte Motorrad-Offroadevent der Welt. Basta. Beim ersten Erzbergrodeo 1995 starteten übersichtliche 120 Biker, 1996 waren es dann bereits doppelt so viele Fahrer aus ganz Europa. Die Faszination des Events sprach sich schneller herum als die Nachricht von Freibier beim Stammwirt.
Das härteste Rennen der Welt
Der Grundgedanke ist simpel und trifft den Geschmack der nach Abwechslung hungrigen Enduroszene auf den Punkt: es soll das schwierigste Motorrad-Offroadrennen der Welt sein! Ein erlesenes Menü aus endlosen Steilhängen und atemberaubenden Abfahrten, das Ganze im zarten Dialog mit endlosen Geröllwüsten und scheinbar unbezwingbaren Waldpassagen. Märchenwald, Badewanne, Rolling Stones - diese harmlos anmutenden Streckennamen bringen Motoren zum Kochen, erwachsene Männer zum Weinen und trennen die Spreu vom Weizen, aber ordentlich und dauerhaft!
Nur eine Handvoll Fahrer erreicht nach 4 Stunden das Ziel. Schwer gezeichnet von den unglaublichen Strapazen, dafür aber in dem Wissen, das sie gerade etwas Unglaubliches vollbracht haben und nun wirklich zu den Allerbesten der Welt gehören. Die Veranstalter sind zufrieden. Wann immer seitdem an den Motorrad-Stammtischen der Begriff Red Bull Hare Scramble fällt, werden die Augen groß und die Stimmen leise. Wissende nicken bedeutungsvoll, Unwissende nehmen die zum Teil unfassbar klingenden Geschichten von der unsagbaren Schinderei in sich auf wie kleine Kinder die Mär vom „Schwarzen Mann“.
1996 servieren die Veranstalter gemeinsam mit dem von Karl Katoch gegründeten Motorsport ASKÖ (MSA) dann erstmalig ein neues, enorm publikumswirksames Rennkonzept: der Iron Road Prolog - das High-Speed Race zum Gipfel des Erzbergs - ist geboren und erschließt schon aus den Startlöchern eine deutlich größere Zielgruppe für das Erzbergrodeo.
Quelle:http://www.erzbergrodeo.at/erzbergrodeo_xx/mythos
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