Prypjat / Tschernobyl - war da schon mal einer?

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  • #76
    Na dann wart mal ab, was da noch kommt
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    • #77
      Der grosse Tag - Auf nach Pripyat(8)

      am Gestern um 23:01 (9 Hits)

      Bin gerade aus Slavutich zurueсk. Puh, da hab ich mich aber ganz schoen verkalkuliert.

      Irgendwie hatte ich 140 km im Kopf, gebraucht habe ich fuer die Strecke hin und zurueck an reiner Wegezeit 7 Stunden!

      Dann bin ich hier erst um 12:00 Ortszeit los und dann noch um den Flughafen Svyatoshino (der am Antonow-Werk hier angegliedert ist) drumrumgefahren, um vielleicht nochmal eine Antonow zu erblicken. Keine Chance. :-(

      Mit dem ueblichen Kiev'er Verkehr war ich dann so ca. 14:30 erst Richtung Slavutich unterwegs.

      Also ein ewiges gefahre um mich dort recht hilflos, etwas entnervt und viel zu kurz umzusehen.

      Keiner spricht englisch - nicht mal im Hotel dort. (Foto vergessen).

      Im Hotel lagen zwei Deutsche Paesse hinter dem Tresen, wuerde mich nicht wundern, wenn da mal wieder Dr.Flugbeil gastiert, denn Touristen werden sich da nicht hin verirren. Der ist ja oefter da im Kraftwerk (ich weiss gar nicht warum?).

      Man kann den Zug der durch Weissrussland muss und nach Tschernobyl faehrt ja auch nur als "Mitarbeiter" benutzen. Als Tourist waere man dort einfach nur im Niemandsland.
      Mist - wieso habe ich nicht gefragt ...

      Weil ich total entnervt und wohl zu sehr damit beschaeftigt war mit Haenden und Fussen zu erklaeren, dass ich den Friedhof suche.
      Ein vergebliches Unterfangen.

      Aber die Rezeptionistin hat dann eine Freundin angerufen, die Englisch konnte und die hat mir dann erklaert, dass es ein Monument gibt und da bin ich dann hin.
      (Bilder kommen spaeter - ich will bei diesen Bildern chronologisch bleiben).

      Friedhof hab ich nicht mehr gefunden trotz einiger hin- und herfahrerei.

      Ich glaube hier ist einfach ein Generationskonflikt. Die meissten mit denen ich spreche koennen auf Anhieb nichts mit "Liquidator" anfangen.

      Wenn sie wissen worum es geht, faellt es ihnen wie Schuppen von den Augen.

      Aber was mein Leben praegt, ist meisst vor der Geburt der Leute passiert, mit denen ich rede.

      Aber nichtsdestotrotz habe ich heute eine Ueberraschung erlebt.

      Ich hatte doch immer Sorgen, dass man als Touri von der Miliz abgezockt wird.

      Nun erstmal, hier in der Ukraine ist es ueblich wenn man von a nach b will, einfach ein Auto anzuhalten (nicht mit dem Daumen, sondern flache Hand nach unten vom Koerper weggestreckt. Wer weiss was ein ausgestreckter Daumen hier bedeutet...).

      (Hab gestern uebrigens ein Bentley-Cabrio und heute meinen erstem Maybach life gesehen. Die werden dann eher nicht anhalten. Wie ich schon sagte, hier gibt es alle moeglichen Faerbungen des Lebens)

      Jedenfalls steigt man dann ein und die meissten geben dem Fahrer dann etwas Geld fuer seine Dienste.

      Nun dachte ich mir, dann tauch doch mal in die Landessitte ein und nimm ein paar Leute mit. Keiner von denen konnte english, also Null (inhaltliche) Unterhaltung. War auch nicht anders zu erwarten, denn schliesslich war ich ja "out of Town".

      Ich hab so zwischen 2, bis zu 30 Hrywnja (Griwna gesprochen) pro Mitnahme bekommen. Letzteres drei Personen mal 10 ueber eine laengere Strecke).

      Manchmal gibt es aber auch nur ein "Thank you" oder "Спасибі".

      Also gezaehlt hab ich nicht, aber 50 bis 80 Hrywnja koennten es gewesen sein. Deckt nicht die Kosten, aber hilft. Sprit (egal was, kommt bei dem Preis nicht drauf an), sollte man so mit 90 cent kalkulieren. Alles kostet irgendwas um die 10 UAH.

      - Boah Scheisse, die machen gerade einen Testlauf bei Antonow - ich hoer irgendeinen Turboprop - und ich hab noch nix gesehen davon.... >:-( Ich liebe das Geraeusch - die BW-Zeit war eigentlich nur kacke, aber das schrauben an LFZ .... -Love-


      Jedenfalls war die erste so eine ganz Dicke, die staendig am kichern war, weil ich sie nicht verstehen konnte.

      Jetzt muss ich noch dazu sagen, dass ich auf einem autobahnaehnlichen Gebilde unterwegs war, das jedoch ueber ZEBRASTREIFEN UND WENDEMOEGLICHKEIT verfuegt.
      Auch geht das Ding unmittelbar durch Orte.

      Jedenfalls hatte mein erster Fahrgast irgendwas genuschelt und ich dachte, die meint den Ort wo die wohnt.

      Denkste - Polizia hatte die gesagt.

      Zack Kelle :-(

      Oh - Weih, bei erlaubten 60 (meine Mitfahrerin zeigte 30, aber das glaub ich nicht) hatte ich irgendwas zwischen 80 und 100 drauf.

      Der Bulle kein Englisch, ich kein ukrainisch oder russisch.
      Machte einen ziemlich laessigen, sagen wir mal gelangweilten Eindruck, der Bulle.

      Papiere gescheckt, weggegangen Kollegen gefragt, ob der englisch kann, wiedergekommen, irgendwas gesagt. Meine Mitfahrerin zeigte nach vorne "Dawei Dawei"

      Puh -Schwein gehabt.

      Auf der Rueckfahrt hatte ich als letztes (mit vorruebergehendem Zustieg von noch drei Personen) eine aeltere, sagen wir mal, Frau mittleren Alters. Die musste sogar ellenlang mit, bis nach Kiew.

      Ich nach Kiew reingefahren - schoen mit dem Verkehr mitgeschwommen...

      Zack - Kelle. :-(

      Der Bulle kommt, macht die Tuer auf und deckt mich mit einer Riesenlitanei ein ...

      Blah - Blah - Blah - Blah - Blah - Blah

      Meine Mitfahrerin quatscht zurueck (ich erhoere den haufigsten Satz, den ich zu hoeren bekomme, das muss vermutlich "versteht nix" heissen.

      Der Bulle macht ein angepisstes Gesicht knallt die Tuer zu und geht.

      "Dawei Dawei" sagt meine Mitfahrerin, die ich ziemlich verdutzt angucke. Soviel gequatsche und dann alles in nichts aufgeloesst?

      Ich versuche zu gestikulieren, das sie auf mein Handy (Memo) sprechen soll, was denn los war. Das wollte ich dann im Hotel uebersetzen lassen.

      Aber sie winkt nur beruhigend ab - "Karascho Karascho - Dawei Dawei".

      Schliesslich setz ich sie an der Metro ab (McDreck daneben) und sehe ein paar junge Leute, die tatsaechlich auch englisch konnten.
      Und bitte jetzt um Aufklaerung.

      Ich war doch zu schnell, angeblich ein kleines bisschen -shy- (wieso hab ich mitten im Verkehr immer das grosse Los?). Und jetzt kommt's.

      Meine Mitfahrerin kannte den Polizisten persoenlich, weil die im Krankenhaus arbeitet und den da schon mal getroffen hat. - Ihr erinnert euch? Kiev! Inoffiziell 6 Mio. Einwohner! Unglaublich...

      Egal ich will jetzt "nach Haus".

      Waelze mich durch den Kiev'er Verkehr (etwas Koeln-Erfahrung tut da echt gut) und komme aus einem Stau herraus an eine Baustelle. Ein blauer Pfeil (also nur) geradeaus, die Ampel wird rot, mein Vordermann biegt rechts ueber die Baustelle und ungeteertes ab (wo mein Navi auch hinzeigt), ich also hinterher, frei nach dem Motto
      "Ach so geht das!"

      Zack - Kelle. :-(

      Der Bulle wieder wie der erste, aber er zuckt ein Uebersetzungsbuch, in dem er in aller Gemuetsruehe blaettert, als wolle er einen Pausenlektuere lesen.

      Ich setz den Dackelblick auf (ich dachte wirklich die Ampel gilt nur fuer geradeaus).

      Da kommt ein Kollege, der english spricht. Einiges Hin- und Her an Erklaerungen, bzw. eher Erklaerungsversuchen, er kann zwar gut reden, aber meine Erklaerungen doch nicht verstehen. Dann faengt er an...

      Your a Tourist?
      Yes.

      You are from Germany?
      Yes.

      And this is a Leasing-Car?
      Yes.

      Good Luck - Think about it - that is dangerous.

      8-)

      War das jetzt drei mal Pech oder drei mal Glueck....????

      (Uebrigens - Sorry wegen der fehlenden Smilies, aber ich kann nur 10 Grafiken, die will ich nicht mit Smiles verschwenden)

      Hier noch ein paar exemplarische Bilder einiger
      Mitfahrer.

      Koennt ihr euch das in D vorstellen, dass ihr kleine Kinder so durch die Gegend ziehen lasst? (Ich hab die ca. 8km mitgenommen, die mussten dann in eine andere Richtung weiter).

      Wo ist die Welt noch in Ordung? Bei uns oder woanders?



      Kann man in D wildfremde Menschen zusteigen lassen?



      Sind wir Deutschen noch ganz dicht? Ich muss jetzt gerade an meine Anfrage denken, dass man die Bilder zwischen den Foren nicht sehen kann. Das gleiche Hobby! Hab da nach der Anfrage bewusst nicht mehr reingeguckt ..., in die kleinkarierten Ansichten tauche ich ja Mittwoch sowieso wieder ein.
      Dann geht es naemlich zurueck nach D :-(

      -------

      Aber ich schweife ab. Bin ja immer noch dabei das Erlebte von Freitag aufzuarbeiten :-)

      (Ich muss wirklich sagen entweder sorgt mein Alzheimer fuer den Eindruck oder das ist wirklich einer der inputreichsten Urlaube ueberhaupt ).

      Also, Foersterwende - zurueck zu Pripyat.

      Da waren wir ja immer noch im Hotel Polissia unterwegs.

      Hier das ist mit Sicherheit die Kueche ...

      Was es wohl als letztes Gericht am 30.04.1986 gegeben hat?

      Wie haben die Leute da reagiert, gerade noch mit der Menueplanung beschaeftigt und dann heisst es Sachen packen?





      Funktioniert hat diese organisatorische Meisterleistung ja nur, weil es a.) eine Obrigkeitshoerigkeit gab (Die Partei hat immer recht) und b.) alle Menschen in dem Glauben waren wieder nach ein paar Tagen zurueck zu kehren.

      Ich schwaerme immer wieder davon, aber was die UDSSR damals als Krisenbewaeltigung geleisten hat ist wirklich titanisch. Muesst ihr mit leben, dass ich mich da staendig wiederhole ...

      Hier offensichtlich da Bettenlager. Etwas kurios, sieht ja eher aus wie Krankenhausbetten. Waren das Zustellbetten?
      Oder der Standart?

      Modern hin, modern her ..., der Standart war definitiv ein anderer, wie wir es gewohnt sind.

      Ist mir schon bei meiner ersten ernsthaften "Ossi"-Reise aufgefallen.

      Alle schwaermten (damals) von Plattenbauten wurde mir dort erzaehlt..

      Fuer Wessis in Unding. Aber was die Wessies nicht verstehen konnten, da funktionierte alles! Warme Duschen, ein funktionerendes WC!

      Im Westen ist ein Eigenheim (damals und nun auch ueberall) Luxus. Im Osten, irgend eine altes vererbtes Ding mit Plumpsklo im Hof.

      Komment: Mist jetzt ist wieder der Text zu lang - was soll das?
      Echte Fründe

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      • #78
        Der grosse Tag - Auf nach Pripyat(9)

        am Gestern um 23:45 (5 Hits)

        Ich bitte um Verzeihung wo es nicht so war .., aber das sind nun mal die generellen Unterschiede, mag es auch individuelle Unterschiede geben.

        Quintessenz ist auf jeden Fall (in den 70ern).

        Wessis - Hochhaus - Abstufung - Kasernierung

        Ossis - Hochhaus - Privilegiert - hoehere Lebensqualitaet

        Jedenfalls worauf ich hinaus wollte. Das war ja jetzt die Superhyperduperstadt der Udssr. Mit dem Supervorzeigehotel.

        Und dann sind die Duschen auf dem Flur, mit je einer Tuer fuer Maennlein und Weiblein?



        Das war einfach eine andere Welt und eine andere Zeit ...

        Das hier zierte (soweit ich es richtig verstanden habe) die "Appartment-Building" der..., beinah wollte ich sagen Hoehergestellten..., ja was sind die denn jetzt? Eigentlich muesste doch im Sozialismus alles gleich sein.



        Is ja wurscht, jedenfalls, die Hochhaeuser mit dem Stern oben drauf wurden laut Aussage von Vita von Fuehrungskraeften bewohnt.

        Hier noch einmal eine Uebersicht vom Hotel aus.
        (Nochmal: Grundsaetzlich ist in der UDSSR alles immer gross geplant worden, fuer Paraden, etc. pp. wie mir gesagt wurde).



        So, jetzt hab ich zwar noch genueg Kontingent fuer Bilder, aber leider nicht mehr fuer Rick.

        Ich penn schon am Compi ein ... will be continued ...
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        • #79
          Also Rick, ob ich zu Dir ins Auto gestiegen wäre? Dieser Blick....>:)
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          • #80
            War eben ungeschminkt ... ;-)

            Der grosse Tag - Auf nach Pripyat(10)

            am Heute um 09:28 (0 Hits)

            Mist, da tippselt man die ganze Zeit und dann schmiert der Rechner ab... Also nochmal :-(

            Ich weiss gar nicht recht, was ich heute machen soll.

            Mein letzter Tag.

            Der Mietwagen wird um 15:00 Uhr abgeholt.

            Nach Tschernobyl-2 schaff ich es wohl also nicht. Bin auch ehrlich gesagt gestern genug gefahren.

            Ist ja ein ganz schoen weites Land.



            Morgen um 5:00 muss ich am Flughafen sein, dann ist alles schon vorbei.
            Ich hab gehoert in D regnet es?

            Denk ich besser jetzt nicht drann.

            Mitbringsel und Postkarten wollte ich noch besorgen, aber Postkarten hab ich hier nirgends gefunden.

            Vielleicht lass cih Sergej mal nachfragen, ob die den Wagen spaeter abholen koennen.

            --------------

            Naja - zurueck zum Freitag ...

            Hier nochmal ein Blick vom Platz zum Hotel zurueck.



            Dann geht es in das "Universal-Veranstaltungs-Gebaeude".


            Das Bild hier hab ich deutlich besser in Erinnerung. Der Zahn der Zeit macht sich doch ganz schoen bemerkbar.



            Happy Birthday CCCP - ist ja jetzt schon ein paar Jahre her. :-)




            Hier der Theathersaal. Die Beleuchtereinheit ist offensichtlich auf die Buehne runtergekracht.



            Und die Bilder hat ja jeder schon mal gesehen.

            Wie gesagt: Die Stadt der Blumen und der Kinder - Alterdurchschnitt 26.

            Dieser Vergnuegungspark sollte deshalb am 1.Mai.1986 fuer die Kinder eroeffnet werden.

            Aber dazu kam es dann ja nicht mehr. Drei Tage zuvor vorher kam es zu der Katastrophe, die die Welt bewegte.

            Einen Tag vorher dann der Exodus aus Pripyat. Ueber 49360 Menschen verliessen die Stadt - fuer immer.

            Auf diesem Riesenrad ist nie ein Kind gefahren.

            Wirkt schon bedrueckend, wenn man bedenkt, dass hier Kindergekicher und Gejohle ueber den Platz zu hoeren gewesen sein sollte.





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            • #81
              Der grosse Tag - Auf nach Pripyat(11)

              am Heute um 19:37 (0 Hits)
              So, Mietwagen abgegeben - Koffer gepackt - um 4:50 werd ich zum Flughafen gefahren. (Uebrigens ist es hier jetzt 21:44 Uhr)

              Merke aber doch langsam, dass ich ziemlich ausgepowert bin. Ist vielleicht doch ganz gut jetzt abzufliegen. Die heutige Autofahrt war schon fast gefaehrlich. Bin ganz schoen unkonzenriert gewesen.

              -----

              Ршук ушту - ups, nicht nur beim fahren Konzentrationsschwaeche - Hier eine Art Litfasssaeule - offensichtlich Propaganda. Hat sich relativ gut gehalten, dafuer das die 25 Jahre in Wind und Wetter steht.



              Das Schwimmbad



              Auf Youtube gibt es noch einen Film (etwas kuenstlerisch angehaucht) in dem noch Aufnahmen aus dem Betrieb auftauchen. Ueberhaupt sind dort sehr viele Aufnahmen aus der Zeit, wo die Stadt lebendig war.

              Sicherlich nichts fuer jedermann, aber ich finde ihn gut, weil "Damals" und "Heute" gegenuebergestellt wird.

              Pripyat-City of the future

              Damendusche. (Das da drinn was los ist, hab ich nicht erwartet, sonst haett ich geklopft) ;-)



              BTW: Da ich ja wusste, was mich da erwartet, war ich auch natuerlich dementsprechen ausgestattet - sozusagen alles am Mann (Fernglas, Stirnlampe, Leatherman). Deshalb konnte ich sehen, was andere nicht sahen und auch da rumkrauchen, wo andere nicht hinkonnten.
              (Stellt euch vor, da war es ganz dunkel drinn... ;-))


              Und eine Dusche war es immer noch! Das war die reinste Tropfsteinhoehle, das Wasser tropft nur so von der Decke...)



              Ein paar Kaesekoeppe haben sich noch im Theater ueber die Stirnlampe lustig gemacht, bzw. rumgemotzt...
              Da hatte sich wohl einer geblendet gefuehlt. Mir wurscht ... guck halt nicht dahin - Depp.

              Wo ich schon davon erzaehle...
              Nochmal kurz ein Blick zurueck zum Theater.

              (Sorry fuer die sprunghaftigkeit, aber ich schreib das halt einfach so runter, wie es mir in den Sinn kommt)

              Dadurch (die Stirnlampe) konnte ich durch die dunklen Aufstiege auf die seitliche Beleuchterbuehne klettern. Leider ist ein Foto etwas unscharf.

              Hier der Aufstieg mit Zwischenebene.



              Blick auf die Buehne von oben:



              Die rechte seitliche Beleuchterloge unter dem Dach.



              Hier nochmal die Buehne aus dem Saal gesehen. Mit etwas Fantasie kann man sich jetzt ein Theaterstueck vor 30 Jahren dort vorstellen. Oder ein Konzert ...

              Rechts ist uebrigens die Tuer zu dem Aufgang wo ich hoch bin.

              Die Lichtreflexe sind Staub. Ist ja logisch, wenn 15 - 20 Mann da rumtapern, das es da etwas rumstaubt.



              Aber wir waren ja in der Maedelsdusche ....

              Man koennte sich einbilden, wie das gekicher der Maedels noch von den Fliesen wiederhallt ...
              (OK, das kann nicht jeder, aber ich kann das. Ein Vorteil fuer mich ... :-))



              Das Schwimmbad hatte uebrigens "Olympia-Masse".

              Das der Sport in der UDSSR gross geschrieben wurde, steht ja ausser Frage.

              Wie das Ding da funktioniert, weiss ich aber nicht, gibt es hier auf jeden Fall auch bei uns in dieser Form.




              Nochmal einen "Totale".

              Ist das nicht erstaunlich, was "Zeit" kann?

              Die Fliesen loesen sich von dem Becken, die Dachverkleidung faellt ab..., in 25 Jahren ist bestimmt das Riesenrad umgefallen und der Wald hat die Stadt geschluckt.

              Echte Fründe

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              • #82
                Rick,daß war Top :daumen: den Bericht die Fotos kann Dir keiner mehr nehmen,Du hast einen Ort dokumentiert an den wohl nur die wenigsten Menschen herantreten werden,Klasse und Danke das wir teil haben durften :gut2:





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                • #83
                  Sehr schön geschrieben und beschrieben!:gut2:
                  Tolle Bilder

                  Mich Interessiert das schon irgendwie..aber ich hätte wohl zuviel Angst dahin zu fahren
                  Live for this, if you don't live for something, you'll die for nothing.


                  :holy:Dirtbike Squirrels!

                  http://vimeo.com/25669395

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                  • #84
                    Zitat von mecky Beitrag anzeigen
                    Rick,daß war Top :daumen: den Bericht die Fotos kann Dir keiner mehr nehmen,Du hast einen Ort dokumentiert an den wohl nur die wenigsten Menschen herantreten werden,Klasse und Danke das wir teil haben durften :gut2:
                    ganz ganz großes
                    Zitat Bombert = Lassen lieber knipsen. Is sicherer .....:D

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                    • #85
                      Kann ich auch sagen einfach SUPER!!!
                      Grüße Jens


                      Rock n`Roll !!!

                      !!! Stollen, nicht nur gut an Weihnachten !!!

                      Kommentar


                      • #86
                        da kann ich mich nur anschließen: Super Reisbericht, wenn auch ohne Enduro.
                        Von allen Dingen, die mir verloren gegangen sind, habe ich am meisten an meinem Verstand gehangen.
                        Zitat: Ozzy Osbourne

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                        • #87
                          Danke Dir Rick!

                          Hab schon oft im Netz Berichte und Fotos zu Tschernobyl und Prypjat gesucht...dein Bericht dazu aus deiner Sicht war echt super.

                          Bin ja eh so ein wenig ein Ostblock-Fan. Fahr lieber nach Ungarn, Tschechien etc. als irgendwo an den Strand!
                          Da weht noch so ein Hauch vergangener Tage in den Ländern! :D
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                          • #88
                            Der grosse Tag - Auf nach Pripyat(12)

                            Rick
                            am Heute um 14:42 (0 Hits)
                            So jetzt sitze ich seit Mittwoch wieder zu Hause :-( Mal ganz davon abgesehen, dass es hier arschkalt ist, muss ich erst mal sehen, die Stimmung nicht zu verlieren. Das fängt ja schon beim Emailabrufen und angesammelten Briefen an, dass man wieder vom Alltag eingefangen wird.

                            Auf dem Flughafen hat mich der Zoll rausgefischt. Mann, was war ich sauer. Alles durcheinander und der **** hat es natürlich nicht geschafft, alles wieder einzupacken. Den Helm konnte ich dann am langen Arm mitschleifen.

                            Sah sowieso aus wie eine "Wir bilden aus"-Aktion aus. Ein Kollege fragte den jungen Fetz dann auch noch, ob er mir den Pass wiedergegeben hat. "Öh, Nö, den hatte ich gar nicht ....".

                            Mannoman....

                            Ansonsten komm ich mir hier wirklich fremd vor. War auch kurz nach Köln reingefahren - das ist gegen Kiev ein Fliegenschiss auf der Landkarte. Irgendwie bin ich nicht richtig wach, alles wirkt "komisch" und "fremd" und winzig.

                            -------

                            Nach dem Schwimmbad ging es dann in die Schule (ich glaube Nummer 5).
                            Wenn ich es richtig verstanden habe 1 - 10 Klasse.

                            Da gab es wirklich Mutanten-, äh, ich meinte Mückenangriffe ohne Ende. Um die Schule herum hat sich ein echtes Feuchtbiotop entwickelt und auch in den Räumen ist es oft sehr feucht warm.

                            Hier ein beliebtes Bild, die Gasmasken. Oft fotografiert und mit der Überschrift "Tschernobyl" versehen.
                            (Oh, Gott - hier brauche ich über 5 Min. pro Bild hochladen, das ging in Hotel in Kiew aber besser)




                            Tja, was soll uns das sagen? Das die Sovjetunion sehr bedacht war auf Katastrophenübungen ?

                            Davon sind die nämlich. Diese Gasmasken haben mit dem Reaktorunfall nichts, aber auch rein gar nichts zu tun.

                            Die Sovjets waren sehr auf diese Übungen bedacht, ob aus Vorsicht vor Chemieunfällen oder Hysterie vom Angriff des Klassenfeindes weiß ich nicht hundertprozentig.

                            Ich denke letzteres, oft sieht man ja Symbol-Bilder von einschlagenden Bomben.




                            (gestern gab es Probleme beim Blogschreiben :-(
                            1. mein Compi spinnt, geht schlagartig aus
                            2. Hier aus D kann ich manche Bilder nur superlangsam hochladen (ueber 5 min - 1 Bild) und manche
                            3. garnicht nach Imageshack hoch laden, weil sie hier in D als zu groß gemeldet weren ???.

                            Komisch. Hatte ich in Kiev nicht. Selbst die Panoramas gingen schnell und problemlos.

                            Hab dann, als ich den Blog schon weitergeschrieben geschrieben habe erst ein Programm installieren müssen zum Bilder verkleinern und bin beim umwandeln der ca. 1000 Bilder vorm Compi eingeschlafen ohne den Blog abzuspeichern. Als ich wieder wach wurde ist der Rechner wieder jungfreulich hochgefahren gewesen. Dann eben nochmal ...


                            Den hier kennt ja schließlich jeder, den Namensgeber des Kraftwerkes.




                            Wer sich übrigens mal mit der Katastrophe genauer befassen will, der sollte sich den Wiki-Artikel mal durchlesen, was für eine Verkettung von Umständen dazu führte. (Ich sehe gerade der Ursprung diesere Kette ist wohl entfernt worden, oder ich hab es woanders gelesen oder find es jetzt einfach nicht).



                            Auslöser waren die Israelis. Wieso? Die bombardierten während des ersten Golfkrieges zwischen Irak und Iran nämlich 1981 das Kernkraftwerk Osirak im Osten des Irak (eine Ungeheuerlichkeit an sich, ich frage mich wie da die Strahlung ist?).

                            Darauf hin hatte die UDSSR Tests angeordnet, die vor einer Katastrophe durch Kühlausfall schützen sollte. Ihr erinnert euch an die Übung der Kinder. Ist ja im Prinzip der gleiche Angstfaktor.
                            Das da alles mögliche nach Murpheys Law quer lief, vom Schichtwechsel, dem zu langen laufen lassen bei niedriger Leistung bis zum Konstruktionsfehler des Kraftwerkes (beim Abschalten steigt die Leistung zuerst kurz an). ist einen unglaubliche Geschichte.

                            Das alles jedenfalls allein auf Anatoli Stepanowitsch Djatlow zu schieben, ist etwas zu einfach, denke ich. Aber eine befriedigende und schnelle Lösung. Kann man ja so machen in der Gesellschaftsform.



                            Bücher über Bücher liegen hier herum.




                            Das hier sieht aus wie ein Lesebuch




                            Biologie ...




                            Und Technik :-)




                            Das hier konnte ich mal .... alles weg, wenn man es nicht braucht.




                            Da steht sogar noch etwas an der Tafel. Unglaubliches Gefühl, der das Geschrieben hat, konnte sich in dem Moment wohl kaum vorstellen, daß das über 25 Jahre vereinsamt an der Tafel stehen bleibt.




                            Bitte Platz zu nehmen ...

                            Echte Fründe

                            Enduro-Reise-Impressionen
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                            Bilstain "am Stück"

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                            • #89
                              Der grosse Tag - Auf nach Pripyat(13)

                              Rick
                              am Heute um 18:15 (4 Hits)
                              .
                              .
                              Jute statt Plastik ....




                              Sieht aus wie ein Klassenbuch




                              Kinderzeichnungen




                              Persönliches. Wo der oder die jetzt wohl sind, die das gezeichnet und geschrieben haben?




                              Das müßte über die Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau sein, die von einem Großteil der westlichen Welt boykotiert worden sind.

                              Wenn ich mir heute so Afghanistan ansehe und den Radikalislamismus, frage ich mich, ob man die Russen nicht sogar hätte unterstützen müssen.




                              Wand im Klassenzimmer




                              Kommt mir irgendwie bekannt vor ....




                              Mir ging sowieso die ganze Zeit durch den Kopf.
                              "In anderen Ländern ist es oft genau wie zu Hause. Nur anders!"


                              Noch etwas Aussenarchitektur der Schule. Einen Keller hatte die Schule uebrigens nicht, nur so einen ca. 150 cm hohen Raum darunter in dem die Versorgungsleitungen liefen.



                              Die Russen sind superschnell, was das hochziehen von Häusern und Städten angeht. Ist vielleicht für Fachleute aus der Branche interessant, wie die das machen.




                              Dann ging die Fahrt weiter und es war nur noch eine halbe Stunde Zeit. :-(

                              Hier noch ein Wohnhaus, vermutlich mit Post davor.




                              Ich wollte noch das Cafe am See, das Prometheustheater und das Krankenhaus sehen.
                              Von der Zeit her gar nicht machbar, daher fragte Vita in die Runde, was denn nun zu tun sei. Ganz schenll ales drei, oder was aussuchen.

                              Da ich weder Bock noch Zeit auf Diskussionen hatte, hab ich vorgeschlagen, mich alleine zum Kino auf die Socken zu machen, wenn die anderen Cafe oder Krankenhaus besichtigen. Fand Vita Ok, ich auch. :-)


                              Also ging es erst einmal zum Cafe "Pripyat".




                              Was mich am meisten überrascht hat, war der Bewuchs. Das ist alles was man im ersten Blick vom Cafe sieht. Die eigentliche Gebäudeform erkennt man gar nicht.
                              Ich habe einen etwas bessere Sicht auf die Gebäude erwartet. Auch vom Prometheus-Theater konnte ich nur eine Ecke sehen bei der vorbeifahrt im Bus.

                              Wenn Vita es nicht gesagt hätte, hätte ich es nicht erkannt. Von daher meine volle Zustimmung zu der Demontage der Statue. (Ihr erinnert euch am Anfang?) Die hätte man am alten Standort nur gesehen, wenn man einen Meter davor steht.

                              Freie Sicht auf die Architektur der Stadt gibt es wohl nur noch in dem Spiel "Stalker - Call of Pripyat".
                              Hier mal ein "Flighthroug" http://www.gametrailers.com/video/pr...e-r-call/59387

                              (Auch hier sieht man aber da Gebäude nicht komplett, weil die Kamera gerade wegschwenkt und in die andere Richtung schaut.)

                              Es ist aber "doppelt" mit Verbindungsgang und ein der kleinere Teil hat einen kleinen Turm. Wer das Spiel Stalker kennt, das ist das Türmchen, in dem ein Monolither mit einer Dragunow drinn hockt. Ach, hab doch noch einen Sreenshot gefunden. http://img26.imageshack.us/img26/619...836pripyat.jpg

                              Zu dem Türmchen komme ich auf jeden Fall noch.
                              Echte Fründe

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                              • #90
                                Wollte mich ja eigentlich nicht dazu äussern, aber jetzt muss ich es doch. Habe mir den Bericht genau und sehr interessiert durchgelesen. Wenn ich jetzt alleine wäre und einen Urlaub buchen müsste, dann käme ich echt ans überlegen ob ich nicht die ähnliche Tour planen würde. Finde deinen Bericht wirklich klasse!!! Hat ein bischen was von allem. Man lernt Land und Leute ein bischen kennen, ist fern vom Massentourismus und kann ein wenig an der Geschichte um eine großes Ereignis dran "teilnehmen". Besonders toll fand ich deine Gedankenspiele zu vielen Sachen. Nicht einfach nur rein und Fotos machen, sondern auch mal das ein oder andere hinterfragen!

                                Wirklich, Hut ab! Toll geschrieben und sehr kurzweilig zu lesen!

                                :gut2:
                                ****************************************
                                Et kütt wie et kütt un et hätt noch immer jot jejange!

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