am Gestern um 20:55 (17 Hits)
Es gibt kein Mietmotorrad, die Reservierung gilt nicht, weil sie wurde ja nicht bestaetigt.
Die Anforderung meiner Papiere sei vom Computer automatisch ausgeloesst worden, das heisst eben nix.
Ohne sich beirren zu lassen telefoniert Sergej weiter in der Gegend herum. Schliesslich findet er etwas, fuer nur 12 Euro am Tag!
Nach einer Horrorfahrt durch Kiev steh ich dann vor einem abgewrackten 50er Roller
Langes Gesicht. Ich ueberlege kurz ob ich den zur Not nehme. Auf die Frage warum der kein Nummernschild hat -> Brauch er nicht.
Auf die Frage was mit Versicherung ist - ratet mal -> Brauch er nicht.
Auf die Frage was passiert wenn der geklaut wird kommt die Gegenfrage, ob ich kein dickes Schloss haette
Ich lehne dankend ab, wie soll ich mit dem Ding auch nach Slavutich? Ausserdem hasse ich Roller.
Gut, dass ich noch extra einen Jethelm gekauft habe der in den Koffer passt.
Sergej telefoniert sich waehrend der Fahrt die Seele aus dem Laib. Nicht mal ein Auto ist zu bekommen.
Frustriert faehrt er nach ueber einer Stunde sinnlosem hin- und herfahren Sixt-Ukraine (uebrigens Dakar-Sponsor) an. Und siehe da, fuer 22 Euro kann ich voller Stolz einen Daewoo Lanos chauffieren.
Aber, ich muss ihn sofort mieten Allerdings ist das Auto nicht da
Ich muss mit dem Taxi auf die andere Seite von Kiev fahren, da kann ich ihn abholen. Ein Taxi ist bestellt, kommt aber erst in einer 3/4 Std. (Fahrername, Preis und Nummernschild bekomme ich notiert)
Sergej faehrt ins Hotel, ich beschliesse zu Fuss die Gegend zu erkunden. Ich nach links, er nach rechts. Ploetzlich ein Ruf von ihm. Der verdutzte Taxifahrer steht bereits vor der Tuer und wartet. Puh, dass war mein Lucky Moment of the Day. Wenn Sergej das Taxi nicht gesehen haette, waer ich dort allein gestrandet. Nach einer weiteren Stunde bin ich auf der anderen Seite von Kiev angekommen und kann den Wagen in Empfang nehmen. Alles wie bei uns Pikobello, das Buero. Aber - Oh, weia. In D ging das aber nicht, doch ich bin froh ueberhaupt mobil zu sein. Bremsen rubbeln, Radlager machen Geraeusche und das Getriebe hat auch schon mal bessere Zeiten gesehen. (mit 85Tkm). Egal, es faehrt
Auf ins Getuemmel - im warsten Sinne des Wortes.
Hier gibt es kein Reissverschlussverfahren, sondern das "Quetschprinzip". Man faehrt nicht in eine Luecke, sondern schafft sich diese durch beherztes Einklemmen des Nebenmannes.
Die Kiever haben zwei Vorlieben, die mir als erstes aufgefallen sind.
1.) Autos muessen auch vorne an den Seitenscheiben schwarze Folie haben.
Hierdurch wird sichergestellt, dass Blickkontakte oder Handzeichen unmoeglich sind. Also zwei Dinge weniger um die man sich kuemmern muss.
(Daher vielleicht das Quetschprinzip)
Wenn ein Auto auf deine Vorfahrtstrasse zurast, entweder Gottvertrauen oder einfach davon ausgehen, dass der gar nicht erst in deine Richtung guckt. Oder er macht es und es ist ihm egal ..., kann auch sein.
2.) Grundsaetzlich in der tiefsten Daemmerung ohne Licht fahren. Nur so erhoeht man die Aufmerksamkeit der anderen Verkehrsteilnehmer
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